Sonntag, 19. November 2023

„Regenbogenwolken“ über Südtirol

Spektakuläre Farbspiele waren am heutigen Sonntag am Himmel zu sehen: Irisierende Wolken. Sie sehen aus wie „Regenbogenwolken“, sind aber nicht zu verwechseln mit polaren Stratosphärenwolken, die nur in Nähe der Polregionen auftreten. Eine STOL-Leserin hat die bunte Wolke auf der Plose mit ihrer Kamera eingefangen.

Am Sonntag hat eine STOL-Leserin eine „Regenbogenwolke“ auf der Plose gesichtet. - Foto: © Nikoletta Ilmer

Am Sonntag konnte über Südtirol eine sogenannte irisierende Wolke beobachtet werden. Eine STOL-Leserin fotografierte das spektakuläre Naturphänomen gegen 13.15 Uhr auf der Plose. „So etwas habe ich noch nicht gesehen“, sagte sie begeistert.

Eine irisierende Wolke verzauberte am Sonntag den Himmel. - Foto: © Nikoletta Ilmer



Tatsächlich ist es nicht so einfach, die bunten Wolken zu sichten: „Irisierende Wolken sind nichts Außergewöhnliches, aber man sieht sie doch eher selten“, sagt der Landesmeteorologe Dieter Peterlin auf Nachfrage.

„Irisierende Wolken entstehen durch die Beugung bzw. Brechung der Sonnenstrahlen an den Wassertröpfchen oder Eiskristallen der Wolken“, erklärt der Landesmeteorologe.

Nicht verwechseln mit polaren Stratosphärenwolken

Nicht zu verwechseln sind die Wolken mit polaren Stratosphärenwolken. „Diese sehen zwar auf den ersten Blick ähnlich aus, findet man jedoch meist nur im hohen Norden oder Süden, weil dort nur die dafür erforderlich niedrigen Temperaturen auftreten“, so Peterlin. Polare Stratosphärenwolken sind ein extrem seltenes Naturspiel. Selbst in Nord-Island, Norwegen, Schweden und Finnland sieht man die regenbogenfarbigen Wolken nur mit etwas Glück und an sehr kalten Tagen.

Zum Vergleich: Polare Stratosphärenwolken, gesichtet in Akureyri (Nord-Island) im Januar 2023. - Foto: © jot



Polare Stratosphärenwolken (PSCs) entstehen nicht in der Troposphäre, sondern in der Stratosphäre und meist in Höhen von 20 bis 30 Kilometern. Für ihre Entstehung ist neben Sonnenlicht (Beugung, Interferenz) vor allem die Umgebungstemperatur wichtig – diese muss unter -78 Grad Celsius sinken.

Erst Anfang November waren in einigen Orten Südtirols bei klarem Himmel rote Polarlichter mit freiem Auge zu sehen.

jot

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