Dienstag, 16. Januar 2024

Prozess um Zugsunglück von Viareggio wird neu aufgerollt

Über 14 Jahre nach dem Zugsunglück in der toskanischen Küstenstadt Viareggio, bei dem 32 Menschen ums Leben gekommen sind, müssen sich 2 österreichische Manager erneut vor Gericht verantworten. Das Oberste Gericht in Rom hat am Montagabend zwar die zweitinstanzlichen Strafen für die Angeklagten bestätigt, angeordnet wurde jedoch ein neuer Berufungsprozess in Florenz.

Familienmitglieder der Opfer demonstrieren mit Fotos am Oberster Kassationsgerichtshof in Rom. - Foto: © ANSA / ANGELO CARCONI

Dabei soll es lediglich um die strafmildernden Umstände gehen, die den Angeklagten, darunter Ex-Bahnchef Mauro Moretti, gewährt wurden. Das Oberste Gericht sah die Verantwortung der angeklagten Manager als erwiesen.

Der Ex-Chef der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria GmbH – Eigentümerin des in Viareggio entgleisten und explodierten Kesselwaggons – wurde 2022 zu 5 Jahren und 4 Monaten verurteilt. Der Manager, der zum Zeitpunkt des Unglücks für die Flotte der Cargozüge von GATX Rail Austria zuständig war, erhielt 5 Jahre und 6 Monate Haft.

Das Bahnunglück in Viareggio war das schwerste in Italien seit mehr als 20 Jahren

Die 16 Angeklagten, darunter auch einige deutsche Bahnmanager, mussten sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Auslösung einer Brandkatastrophe verantworten. Einigen von ihnen wurde auch vorgeworfen, Sicherheitsvorschriften verletzt zu haben. Moretti, ehemaliger Chef der italienischen Staatsbahnen (FS), wurde zu 5 Jahren Haft verurteilt.

Am 29. Juni 2009 war der Güterzug in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs von Viareggio entgleist, woraufhin einer der mit Flüssiggas gefüllten Tankwaggons explodierte. Die Detonation und der anschließende Großbrand richteten im Zentrum der Stadt schwere Schäden an. Rund 1.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Häuser stürzten ein, Autos gingen in Flammen auf. Die Unfallursache war möglicherweise ein Riss an einem Rad. Es war das schwerste Bahnunglück in Italien seit mehr als 20 Jahren.

apa

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