Samstag, 14. September 2024

Mullah Krekar will nach Hause

Zu 12 Jahren Haft hat das Bozner Schwurgericht Mullah Krekar verurteilt, er sitzt in Italien in Haft. Doch der Mullah möchte zurück nach Norwegen: Sein Anwalt Brynjar Meling spricht indes von einem „ungerechten Urteil.“

Mullah Krekar, der in Bozen zu 12 Jahren Haft verurteilt worden war, möchte nun zurück nach Norwegen.



Am 15. Juli 2019 hatte das Bozner Schwurgericht insgesamt 52 Jahre und 6 Monate Haft über 6 Männer verhängt, die angeklagt waren, Mitglieder der Organisation mit terroristischen Zielen „Rawti Shax“ zu sein.

Mullah Krekar war laut Anklage der Kopf der Organisation (wir berichteten). Im März 2020 wurde er von Norwegen an Italien ausgeliefert und ins Hochsicherheitsgefängnis von Nuoro gebracht.

Urteil seit Juli 2022 rechtskräftig

Im Juli 2020 bestätigte das Bozner Berufungsschwurgericht das Urteil, seit Juli 2022 ist es rechtskräftig. Krekars Anwalt Brynjar Meling hat jetzt erklärt, er wolle Italien vor die UNO bringen, weil die grundlegenden Menschenrechte seines Mandanten verletzt worden seien.

„Wir arbeiten daran, ihn nach Norwegen zu holen. Er hat seine Familie hier“, sagte Meling dem norwegischen Fernsehsender Tv2. Und: Krekar sei weder angehört worden, noch habe er eine Aussage machen dürfen.

Dem Gericht demonstrativ Rücken zugedreht

Das stimmt so aber nicht: Krekar wurde per Video aus dem Gefängnis zugeschaltet. Weil ihm aber nicht versprochen werden konnte, dass er 3 Stunden lang reden dürfe, und nachdem mehrfache Aufforderungen, sich auf verfahrensbezogene Äußerungen zu beschränken, nichts brachten, wurde ihm das Wort entzogen – woraufhin der Mullah dem Gericht demonstrativ den Rücken zudrehte.

rc

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