Dienstag, 2. Juli 2024

Mann in Bozen vergewaltigt: 2 Verdächtige gefasst

Der Fall hat Südtirol erschüttert: Ein junger Mann wird in Bozen von 2 Unbekannten ausgeraubt und vergewaltigt. Passiert ist das Ganze am Freitag vor einer Woche. Nun sind 2 Verdächtige in Haft.

Im „Garten der Religionen“ sollen die beiden Männer über ihr Opfer hergefallen sein. - Video: stol

Bei einer Pressekonferenz in Bozen haben die Carabinieri am Dienstagmittag Details zum Vorfall bekannt gegeben:

Tenente Sebastiano Cannata Galante (von links), Capitano Ferdinando Nasta und Tenente Federico Savini



In der Nacht auf Freitag vor einer Woche soll der 29-Jährige am „Garten der Religionen“ nahe der Loretobrücke vergewaltigt worden sein. Mit Pfefferspray hätten die 2 Angreifer ihn gegen 2 Uhr außer Gefecht gesetzt, ehe sie über ihn herfielen. STOL hat berichtet.

Nach der Attacke hatte sich das Opfer in ein Hotel geschleppt und von dort aus Hilfe geholt.

Vom Dominikanerplatz zum Eisack

Den mutmaßlichen Tathergang haben die Carabinieri folgendermaßen rekonstruiert: Der 29-Jährige verließ gegen 2 Uhr eine bekannte Bozner Diskothek. Am Dominikanerplatz soll ihn einer seiner späteren Peiniger angesprochen haben. Er habe sich freundschaftlich gegeben und die Arglosigkeit des 29-Jährigen ausgenutzt. Mehrere Hundert Meter seien die beiden nebeneinanderher gegangen.

Als sie den „Garten der Religionen“ erreichten, eine Parkanlage nahe des Radwegs, der entlang des Eisack verläuft, sei der Komplize aus dem Gebüsch gesprungen: Gemeinsam sollen die 2 Angreifer den 29-Jährigen in den Park gezerrt und dort zu Boden gerungen haben. Dabei sollen sie Pfefferspray eingesetzt haben.

Anschließend hätten sie ihr Opfer ausgeraubt und ihm sexuelle Gewalt angetan, so die Ermittlungen. Wenige Minuten später hätten sie sich in Richtung Stadtzentrum davongemacht.

Überfall mit Pfefferspray und roher Gewalt

Dem Opfer gelang es, sich zu einem Hotel nahe des Bahnhofs zu schleppen, wo eine Freundin von ihm arbeitet. Diese habe den 29-Jährigen schließlich dazu gebracht, einen Notruf abzusetzen. Er wurde in das Krankenhaus von Bozen gebracht und blieb dort für mehrere Tage. Details zu seinem Gesundheitszustand wurden keine genannt.

Die Aussage der Freundin sowie jene des Opfers sollten für die Ermittler entscheidend sein: Dank der Täterbeschreibung gelang es ihnen, aus den vielen Stunden Videomaterial, das Kameras im Stadtzentrum in der betreffenden Nacht gefilmt hatten, die entscheidenden Sequenzen herauszufiltern.

Verdächtige schweigen

Diese führten schließlich zu den Verdächtigen: Es handelt sich um einen 24-Jährigen und einen 31-Jährigen ohne festen Wohnsitz. Die beiden sind ausländische Staatsbürger.

Aus den Videoaufnahmen soll hervorgehen, dass die beiden mutmaßlichen Angreifer ihre Tat wohl genau geplant hatten: Derjenige, der sich im Gebüsch versteckt gehalten hatte, war den beiden anderen eine Weile in einiger Entfernung gefolgt.

Schon seit vergangenem Freitag sitzt einer beiden in Verwahrungshaft im Bozner Gefängnis. Bei seiner gerichtlichen Anhörung machte er bisher keine Angaben zu den Vorwürfen. Den zweiten haben die Carabinieri von Trient heute dort an einem einschlägig bekannten Ort aufgespürt und verhaftet.

stol

Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden