Dienstag, 23. April 2024

Luis Walcher: „Ortstaxe darf keinesfalls zweckentfremdet werden“

Der Landesausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) nützte sein monatliches Treffen, um mit dem neuen Tourismuslandesrat Luis Walcher tourismuspolitische Anliegen zu besprechen. Das Treffen fand im Touriseum in Meran statt.

Zu Gast im Touriseum. Der HGV-Landesausschuss mit Landesrat Luis Walcher und Hausherr Leo Andergassen. - Foto: © hgv

HGV-Präsident Manfred Pinzger ging zunächst auf ein Positionspapier ein, welches das HGV-Präsidium im Februar dem neuen Tourismuslandesrat Luis Walcher übergeben hat. Darin hat der HGV die wichtigsten tourismuspolitischen Anliegen zusammengefasst, teilt der HGV in einer Presseaussendung mit. Der HGV-Landesausschuss bekräftigte erneut seine Position, dass die Gelder aus der Ortstaxe nicht zweckentfremdet werden dürfen und dass es für Südtirols Gemeinden ein klares Regelwerk geben müsse.

Ortstaxe darf nicht zweckentfremdet werden

„Die Initiativen in verschiedenen Gemeinden, die Ortstaxe zur Finanzierung von Vorhaben zu nutzen, die nicht oder nur marginal mit dem Tourismus zu tun haben, können in keinster Weise mitgetragen werden“, unterstrich HGV-Präsident Manfred Pinzger und ersuchte den Landesrat, diesbezüglich für Klarheit zu sorgen. Landesrat Luis Walcher teilte die Ansicht des HGV und fügte hinzu, dass er diesbezüglich mehrere Entwicklungen kritisch sehe. „Die Ortstaxe dient in erster Linie der Finanzierung der Tourismusorganisationen, dem Marketing und der Produktentwicklung“, so Walcher.

Klar sprach sich Landesrat Walcher auch für eine bessere Unterstützung von Bars und Gasthäusern in den Dörfern aus. „Gasthäuser und Bars gehören zum sozialen Leben in einem Dorf. Diese gilt es deshalb zu stärken, weil sie für die Bevölkerung und die Gäste wichtig sind. Gerade für das Überleben der Gasthäuser und Bars sieht man, wie wichtig ein gewisses Tourismusaufkommen ist, damit die Betriebe sich wirtschaftlich tragen“, meinte Walcher. Die Vertreter des HGV gingen auch auf die Pauschalurteile ein, denen sich das Gastgewerbe immer wieder ausgesetzt sieht.

Gastgewerbe stark reglementiert

HGV-Direktor Raffael Mooswalder betonte einmal mehr, dass derzeit kein anderer Sektor so stark reglementiert ist, wie das Gastgewerbe. “Das Hotel- und Gastgewerbe ist die einzige Branche, die ohne Wenn und Aber bereit ist, die eigene Nachhaltigkeit gemäß den Kriterien des Landes messen zu lassen“, unterstrich HGV-Direktor Raffael Mooswalder.

Weitere Themen der Aussprache waren laut Aussendung neben der aktuellen Gesetzgebung im Bereich Urbanistik, die Schaffung von Mitarbeiterunterkünften und die möglichen Auswirkungen der Arbeiten an der Lueg-Brücke auf die Verkehrsflüsse auch die Zuteilung der Vorschussbetten auf Gemeindeebene. HGV-Direktor Raffael Mooswalder kritisierte diesbezüglich die Vorgehensweise zahlreicher Gemeinden.

Touriseum und Schloss Trauttmansdorff

„Anstatt die Betten jenen zuzuweisen, die ihren Haupterwerb aus dem Tourismus bestreiten, werden in manchen Gemeinden private Wohnungsbesitzer bevorzugt. Im Unterschied zu den gewerblichen Betrieben generieren diese aber keine vergleichbare Wertschöpfung und nehmen der einheimischen Bevölkerung privaten Wohnraum weg“, so Mooswalder.

Präsident Manfred Pinzger verwies in Anwesenheit von Leo Andergassen, Direktor der Südtiroler Landesmuseen und Hausherr im Touriseum, auf die wichtige Rolle des Touriseums und der Gärten von Schloss Trauttmansdorff, die einen Anziehungspunkt für Einheimische und Urlaubsgäste darstellen. Er dankte den Verantwortlichen für die Weiterentwicklung dieser Infrastrukturen. Leo Andergassen führte anschließend durch das Touriseum, wo in anschaulicher Weise die Entwicklung des Tourismus in Südtirol dargestellt wird.

stol

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