Sonntag, 4. Februar 2024

Krebs: Zahlen steigen, aber auch die Überlebenschancen

„Die Zahl der Krebsfälle wird weiter zunehmen“, sagt Ida Schacher, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, anlässlich des heutigen Weltkrebstages. Das Erkrankungsrisiko steige mit zunehmendem Alter deutlich an, so Dr. Guido Mazzoleni, Präsident des Ärztebeirates der Krebshilfe.

Bei den Früherkennungsprogrammen gibt es noch „Luft nach oben“, aber: Jede zweite Krebserkrankung endet nicht tödlich. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Knapp 3000 Südtirolerinnen und Südtiroler erkranken jedes Jahr neu an Krebs. Von 2015 bis 2019 sei die häufigste Krebsart bei den Frauen der Brustkrebs, bei den Männern der Prostatakrebs gewesen, informierte Dr. Guido Mazzoleni. Etwa 1200 Menschen sterben jährlich in Südtirol an der Erkrankung.

„Die Mortalitätsrate bleibt konstant“, erläuterte der Arzt. Die Diagnose Krebs bedeutet jedoch längst nicht mehr automatisch das Todesurteil. „Das hängt stark von der Krebsart ab. Durchschnittlich sind 59 Prozent der Männer und 65 Prozent der Frauen 5 Jahre nach einer Krebsdiagnose noch am Leben“, sagte Dr. Mazzoleni (siehe Infografik).



Je früher man einen Tumor entdecke, desto größer sei die Heilungschance. „Gerade bei der Früherkennung besteht in Südtirol noch Luft nach oben, etwa beim Darmkrebs. 2022 nahmen nur 31 Prozent der eingeladenen Menschen an einem Screening teil“, so der Arzt. „Insgesamt können Primärprävention und frühzeitige Diagnosen die Krebsmortalität um bis zu 75 Prozent senken“, ergänzte Ida Schacher.

Für all jene Menschen in Südtirol, die eine Mutation der Gene BRCA1 und BRCA2 aufweisen, gibt es seit Kurzem am Bozner Krankenhaus ein spezialisiertes Ambulatorium als Anlaufstelle. „Sie haben lebenslang einen Ansprechpartner für diese Untersuchungen“, erläuterte Dr. Eva Haspinger von der Onkologie-Abteilung.

Außerdem stellte der Hämatologe Dr. Michael Mian den Dienst für Innovation, Forschung und Lehre (IRTS) des Südtiroler Sanitätsbetriebes vor. „Zu unseren Aufgaben gehört die Entwicklung innovativer Methoden, z. B. zur Kodierung der Todesursachen“, so Dr. Mian.

tek

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