Mittwoch, 5. Juni 2024

Italien will Wartelisten im Gesundheitswesen verkürzen

Die Regierung Meloni hat gestern ein Dekret verabschiedet, das darauf abzielt, die Wartelisten für Leistungen des nationalen Gesundheitssystems zu verkürzen. Die Regionen werden verpflichtet, einheitliche Buchungszentren einzurichten, in denen die Bürger Termine für Untersuchungen oder Therapien buchen können. Die Überwachung der Wartelisten wird der nationalen Agentur für regionale Gesundheitsdienste, AGENAS, anvertraut.

Die langen Wartezeiten im Gesundheitswesen sollen verkürzt werden. ANSA/DANILO SCHIAVELLA - Foto: © ANSA / DANILO SCHIAVELLA

Untersuchungen können bei Bedarf auch an Wochenenden stattfinden. Vorgesehen ist die Einrichtung eines nationalen Registers, bei dem die Bürger Unzulänglichkeiten und Probleme im Gesundheitsdienst melden können.

Die Beschäftigten im Gesundheitswesen, die Überstunden machen, um die Wartelisten abzubauen, erhalten eine Erhöhung ihres Stundenlohns um 20 Prozent. Die Besteuerung der Überstunden wird auf 15 Prozent gesenkt. Das Dekret sieht außerdem 100 Millionen Euro für Krankenhäuser vor, die Spezialisten einstellen, um die Wartelisten zu verkürzen.

Managern droht Suspendierung

Die Regionalregierungen werden den Managern der Gesundheitsagenturen jährliche Zielvorgaben für die Wartelisten vorlegen, und diejenigen, die diese nicht einhalten, riskieren eine 12-monatige Suspendierung. Die Manager im regionalen Gesundheitssystem sollen die Möglichkeit haben, Assistenzärzte, die sich in der Ausbildung zum Facharzt befinden, für bis zu 10 Stunden pro Woche einzusetzen, um zum Abbau der Wartelisten beizutragen.

„Heute haben wir wichtige Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsversorgung verabschiedet. Wir hatten den Bürgern versprochen, dass wir uns mit 2 Problemen befassen würden, die in der Vergangenheit nie wirksam angegangen wurden: der Beseitigung der Wartelisten und dem chronischen Mangel an Ärzten und Gesundheitspersonal, heute haben wir es getan“, so Meloni.

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