Freitag, 11. Oktober 2024

Florida: Zahl der Todesopfer steigt – „Milton“ zieht auf das Meer

Nachdem Hurrikan „Milton“ über den US-Staat Florida hinweggezogen ist, steigt die Zahl der Opfer. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters forderte der Sturm mindestens 16 Menschenleben. Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten laufen. Gleichzeitig warnte die US-Regierung vor kursierenden Falschmeldungen, die die Hilfe behindern. „Milton“ war Mittwochabend (Ortszeit) südlich von Tampa, in Siesta Key, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 km/h auf Land getroffen.

Falschmeldungen rund um den Hurrican bereiten US-Regierung Sorge. - Video: stol

In der Nacht schwächte sich der Sturm ab und zog auf das Meer. Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bestätigte mindestens 27 Tornados in Zusammenhang mit „Milton“.




Die wichtigsten Infos in Kürze

„Milton“ zog über Nacht auf das Meer

Hurrikan löst mindestens 27 Tornados aus

Zahl der Todesopfer steigt auf 16

Bewohner von Seniorenheim unter Opfern

Der fünftstärkste atlantische Hurrikan

„Milton“ wird zum Wahlkampf-Issue

Biden und Harris warnen vor Falschbehauptungen

Biden übt scharfe Kritik aus

Menschen wurden aus eingestürzten Gebäuden gerettet

Windgeschwindigkeiten erreichten bis zu 195 Kilometer pro Stunde

Mehr als 2 Millionen Haushalte ohne Strom



Wie CBS News unter Berufung auf das Florida Department of Law Enforcement berichtet, gab es mindestens 16 Todesopfer im Zusammenhang mit dem Hurrikan. Unter den Opfern seien auch Bewohner eines Seniorenheims.

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, sagte, „Milton“ habe zwar großen Schaden angerichtet, das „schlimmste Szenario“ sei aber ausgeblieben. Als fünftstärkster atlantischer Hurrikan seit Beginn der Aufzeichnungen könnte Milton allein die Versicherer bis zu 100 Milliarden Dollar (91,47 Mrd. Euro) kosten. Die Evakuierungsanordnungen hätten Leben gerettet, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Pat Ryder. 2 Millionen Haushalte waren ohne Strom. Mehr als 100 Gebäude stürzten ein.

Nur wenige Tage vor „Milton“ war Sturm „Helene“ über den Südosten der USA gezogen und hatte in mehreren US-Staaten verheerende Verwüstung hinterlassen. Berichten zufolge verloren weit mehr als 200 Menschen infolge von „Helene“ ihr Leben.

Hurrikan wird zum Wahlkampf-Thema

Die Unwetter fallen mitten in die heiße Phase des Wahlkampfes. In weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. US-Vizepräsidentin Kamala Harris will den Wiedereinzug des Republikaners Donald Trump in das Weiße Haus verhindern. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab.


Mayorkas äußerte sich besorgt über „absichtlich verbreitete Falschinformationen“, die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten. So kursiere etwa die Behauptung, „dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden“, sagte er. „Wir haben gesehen, dass die Menschen zurückhaltend sind und zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, (...) weil sie Angst haben.“ Mayorkas sprach auch von Drohungen gegen Beamte der Katastrophenschutzbehörde Fema. „Wir erleben, dass auf Online-Plattformen schreckliche Hassrede aller Art verbreitet wird“, sagte Mayorkas.

Biden: „Falschbehauptungen und offenen Lügen“

Auch Biden zeigte sich besorgt. Menschen riskierten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen und sähen sich Todesdrohungen ausgesetzt. Dies sei ein Resultat von „rücksichtslosen, unverantwortlichen, unerbittlichen Falschbehauptungen und offenen Lügen“, die weiterhin verbreitet würden.

Seit Tagen warnen er und seine Stellvertreterin Harris vor Falschmeldungen. Sie warfen auch dem Republikaner Trump vor, gezielt Falschinformationen zu verbreiten.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat veröffentlichte auf der Plattform X ein Video und stellte „Hilfe wie nie zuvor“ in Aussicht. „Hoffentlich wird am 20. Jänner jemand im Amt sein, der wirklich helfen wird“, sagte Trump mit Blick auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl. Die Amtseinführung findet am 20. Jänner statt.

Trump kündigte auch an, erneut in das Katastrophengebiet zu reisen. „Ich werde sehr bald dort sein“, sagte er bei einer Rede in Detroit. Bereits nach Sturm „Helene“ war Trump zweimal in betroffene Gebiete gereist. Auch Biden und Harris besuchten Orte im Katastrophengebiet. Trump wirft ihnen allerdings vor, nicht angemessen auf den Sturm reagiert zu haben.

apa/stol

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