Donnerstag, 14. März 2024

Femizid in Kroatien künftig eigener Straftatbestand

In Kroatien ist die geschlechtsbezogene Tötung von Frauen künftig ein eigenständiger Straftatbestand. Wegen Femizids für schuldig befundene Täter müssen künftig mit einer Haftstrafe zwischen 10 und 40 Jahren rechnen. Damit wird Kroatien nach Malta und Zypern das dritte Land der Europäischen Union, das Femizid als Straftatbestand anerkennt.

Kroatien ist nun nach Malta und Zypern das dritte Land der Europäischen Union, das Femizid als Straftatbestand anerkennt. - Foto: © shutterstock

Das Parlament stimmte am Donnerstag für eine entsprechende Änderung des Strafgesetzbuchs.Der Schritt folgt auf den Tod der 20-jährigen Jusstudentin Mihaela Berak, der Proteste in ganz Kroatien auslöste.

„Klare Botschaft, dass Gewalt gegen Frauen inakzeptabel ist“

Sie war im September von einem Polizisten erschossen worden, mit dem sie eine kurze Beziehung hatte. „Diese Änderungen werden die Rechte, die Sicherheit und die Würde von Frauen schützen und eine klare Botschaft aussenden, dass Gewalt gegen Frauen inakzeptabel ist“, sagte der konservative kroatische Regierungschef Andrej Plenkovic, als er das Vorhaben im Februar verkündete.

Dritthöchste Femizidrate unter EU-Ländern

Nach Angaben kroatischer Nichtregierungsorganisationen ist Kroatien das EU-Land mit der dritthöchsten Femizidrate pro Einwohner.
Nach EU-Daten wurden in Europa im vergangenen Jahr 2300 Frauen von ihren Partnern oder Familienmitgliedern getötet. 12 solcher Tötungen gab es demnach im 3,8-Millionen-Einwohner-Land Kroatien.

apa

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