Freitag, 11. August 2023

Ekelbefund: 124 von 387 Proben von der italienischen Küste verschmutzt

Von insgesamt 387 Proben, die in den italienischen Meeren und Seen entnommen wurden, lagen 32 Prozent (124 von 387) über dem gesetzlichen Grenzwert. Besonders an Flussmündungen hat der Umweltverband Legambiente bei Stichproben Belastungen durch Bakterien gefunden. Nicht genügend sei außerdem die Beschilderung an Stellen, die für Badezwecke ungeeignet sind.

Pro 78 Kilometer Küste fand sich bei Analysen je eine Stelle, an der die Wasserqualität nicht genügend ist. - Foto: © ANSA / Ufficio Stampa Legambiente

Die Daten stammen von den Initiativen „Goletta Verde“ und „Goletta dei Laghi 2023“, die jeden Sommer den Zustand der italienischen Gewässer überprüfen.


Von Juni bis Anfang August haben mehr als 200 Freiwillige von Legambiente in 18 Regionen und in 40 Seen in italien Wasserproben entnommen. Zu den kritischsten Punkten gehören Flussmündungen, Kanäle und Wasserläufe, die ins Meer oder in einen See münden: Besonders die Konzentration von Enterokokken und Escherichia coli im Wasser wurde mikrobiologisch untersucht.

Der Zustand des Meerwassers an den beschriebenen Stellen sei teilweise besorgniserregend. Kritisch sehen die Umweltschützer auch und die fehlende Information darüber, in welchen Gebieten das Baden verboten ist. Das meldet die Nachrichtenagentur Ansa.

Von den 262 an der italienischen Küste entnommenen Proben lagen 36 Prozent über den gesetzlichen Grenzwerten: 30 Prozent wurden als „stark verschmutzt“ und 6 Prozent als „verschmutzt“ eingestuft.

In den vergangenen Monaten war Italien mehrfach von Unwettern betroffen. Dabei sind auch verschmutzte Gewässer bis ins Meer gelangt. Die Zahl der extremen Wetterereignisse dieser Art habe zugenommen, schreibt Legambiente.

Qualität der Badeseen in Südtirol einwandfrei

Von den 125 in 40 Seen entnommenen Proben wurden bei 23 Prozent der Proben (29 von 125) Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte festgestellt. Die Wasserqualität der Südtiroler Seen ist hingegen durchwegs gut: Sie wird durch das Land konstant überwacht. Die Ergebnisse der Analysen finden Sie hier.

Nur 15 Prozent der kritischen Stellen sahen das Hinweisschild zur Wasserqualität vor, das seit vielen Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist. An 73 Prozent der untersuchten Mündungen gab es kein Schild, das auf die Kritikalität der Stelle und das daraus folgende Badeverbot hinwies.

Legambiente es für unerlässlich, dass die Regierung einen neuen Beauftragten für die Abwasserreinigung ernennt. Mehr Geld für die Abwasseraufbereitung sei nötig.

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stol

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