Montag, 10. Juni 2024

Frau wendet sich an Polizei: Ihr Haus von Drogenhändlern besetzt

Ein besetztes Haus in der Bozner Penegalstraße ist offenbar seit Wochen als Umschlagplatz für den Drogenhandel missbraucht worden. Die Polizei verhaftete dort einen mehrfach vorbestraften 32-jährigen Marokkaner, der in Italien Schutzstatus genießt.

Der Mann muss sich nun vor der Justiz verantworten. - Foto: © Quästur

Am frühen Samstagmorgen hat sich eine Frau aus Bozen an die Polizei gewandt, um zu melden, dass ein ihr unbekannter Nicht-EU-Bürger seit einigen Wochen unbefugt in einem ungenutzten Teil ihres Hauses in der Penegalstraße hause. Nachbarn hätten ein ständiges Kommen und Gehen verdächtig wirkender Leute beobachtet.

Sofort wurden 2 Streifen ausgeschickt. Die Beamten stellten fest, dass das Haus illegal besetzt sein müsse – dafür habe die Unordnung gesprochen, die für solche Situationen typisch sei, heißt es von der Polizei.

Der 32-jährige marokkanische Staatsbürger B. D. habe im Bett gelegen. Er genießt internationalen Schutz, hat zahlreiche Vorstrafen wegen Eigentumsdelikten und Drogenbesitzes und wurde 2020 in Bozen wegen eines Wohnungseinbruchs verurteilt. Als er die Polizisten bemerkte, habe er versucht, durch das Fenster zu fliehen – dabei habe er versucht, seine Socken auszuziehen. Wie sich herausstellte, waren einige Päckchen Kokain mit einem Gewicht von ca. 15 Gramm darin versteckt gewesen. Die Drogen wurden beschlagnahmt.

Keine Arbeit, aber 1700 Euro – wohl aus illegalen Geschäften

Bei der anschließenden Durchsuchung des Hauses wurden außerdem 2 Präzisionswaagen mit Spuren derselben Substanz sowie 1700 Euro in bar gefunden und sichergestellt. Da B. D. keiner Arbeit nachgeht, geht die Polizei davon aus, dass das Geld aus dem Drogenhandel oder sonstigen illegalen Machenschaften stammt.

Nun muss sich der Mann neuerlich wegen Drogenbesitzes mit der Absicht zum Handel und wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. Er wurde verhaftet.

Angesichts des Vorstrafenregisters hat Quästor Paolo Sartori den Mann der Stadt verwiesen; er darf die Gemeinde Bozen für die nächsten 4 Jahre nicht betreten; außerdem hat der Quästor die zuständige territoriale Kommission für Flüchtlinge aufgefordert, den internationalen Schutzstatus sofort zu widerrufen, um seine Ausweisung aus dem Staatsgebiet durchzuführen.

„Die illegale Besetzung von Wohnungen ist nicht nur ein verabscheuungswürdiges Verbrechen, sondern auch ein Übergriff gerade gegenüber Personen, die sich nicht wehren können“, betont der Quästor. In diesem Fall sei die Situation zusätzlich erschwert gewesen, da sie von einem Mehrfachtäter begangen wurde, „der unter Ausnutzung des internationalen Schutzstatus die besetzte Wohnung in eine Kokainhandelsbasis verwandelt hatte. Eine unerträgliche Situation, der ich auf drastische Weise ein Ende setzen wollte.“

stol

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