Sonntag, 5. November 2023

Beachtliche Niederschlagssumme nach 3 Tiefs: Ruhiges Herbstwetter in Aussicht

„Die Niederschlagssumme der 3 Mittelmeertiefs ist schon beachtlich“, fasst Dieter Peterlin das Wettergeschehen der letzten Tage zusammen. In Südtirol fielen zwischen 120 und 230 Millimeter Niederschlag. In der Nacht auf Sonntag schneite es sogar bis auf 500 Meter hinab. Die kommende Woche verspricht ruhigeres Wetter.

Herrliche Winterlandschaft am Sonntagmorgen bei der Plätzwiese (Prags). - Foto: © Sabine Lercher/Facebook/Florians Wetterseite

Weißes Erwachen in vielen Teilen Südtirols: In der Nacht auf Sonntag hat es vielerorts geschneit. Der Wintereinbruch kam teilweise überraschend, da die Schneefallgrenze niedriger war als erwartet. An manchen Orten schneite es bis auf 500 Meter herab.

Deutschnofen verzeichnete 29 Zentimeter Schnee, gefolgt von Weißbrunn (Ulten) mit 26 Zentimetern und Pens (Sarntal) mit 17 Zentimetern Neuschnee. Erstmals in dieser Saison schneite es auch in Bruneck.

In den höheren Lagen kamen zusätzlich 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee hinzu.

Neuschnee in Wolkenstein. - Foto: © René Mussner/Facebook/Florians Wetterseite



Der Wintereinbruch sorgte aber nicht nur für zauberhafte Kulissen, sondern auch für Probleme auf den Straßen, die zahlreiche Feuerwehreinsätze erforderten. Selbst am Sonntagvormittag waren mehrere Feuerwehren des Landes damit beschäftigt, Straßen von umgestürzten Bäumen und herumliegenden Ästen zu befreien. In der Nacht ereigneten sich auf den schneebedeckten Fahrbahnen landesweit auch mehrere kleine Verkehrsunfälle.

Einsatz auf der Kohlererstraße.

Das war das dritte und letzte Mittelmeertief

„Das war das letzte von 3 Mittelmeertiefs. Am meisten Niederschlag gab es über Nacht im Süden Südtirols mit rund 30 Litern pro Quadratmeter, Spitzenreiter war Salurn mit 42 Litern pro Quadratmeter, weiter nördlich meist 10-15 Liter pro Quadratmeter“, schreibt Landesmeteorologe Dieter Peterlin am Sonntagmorgen.

Zivilschutzstatus zurückgestuft: Steinschläge und Muren weiterhin möglich

Bei der Bewertungskonferenz der Agentur für Bevölkerungsschutz am Sonntag wurde beschlossen, den Zivilschutzstatus auf den Normalzustand Zero zu senken. Aufgrund der Vorfeuchte der Böden können lokal weitere hydrogeologische Ereignisse eintreten.

Das Gefährdungspotential für Massenbewegungen und Murgänge wird für Sonntag und Montag mit gering und damit in der Warnstufe Gelb eingestuft, berichtet der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer.

Lawinengefahr nimmt zu

Der Lawinenwarndienst weist darauf hin, dass mit den ersten intensiven Schneefällen auf den Bergen auch die Lawinengefahr wieder ansteigt: Die Hauptgefahr geht von frischen Triebschneepaketen aus, die teils kaum zu erkennen sind. Gefahrenstellen sind besonders an kammnahen, sehr steilen Hängen oberhalb von rund 2600 Metern anzutreffen und nehmen mit der Höhe zu.

Südtirolweit zwischen 120 und 230 Millimeter Niederschlag

Südtirolweit sind in den vergangenen Tagen meist zwischen 120 Millimeter Niederschlag im Vinschgau und im Pustertal und 230 Millimeter Niederschlag im südlichen Unterland zusammengekommen. „Die Niederschlagssumme der 3 Mittelmeertiefs ist schon beachtlich“, kommentiert Landesmeteorologe Dieter Peterlin.

Spitzenreiter war die Wetterstation Salurn mit 229 Millimetern Niederschlag, gefolgt von Ridnaun (222 Millimeter) und Platt (221 Millimeter).

Ruhiges Herbstwetter

„Jetzt ist es geschafft“, weiß der Landesmeteorologe. Die kommende Woche verspricht ruhigeres Wetter. Ein ergiebiges Niederschlagsereignis ist vorerst nicht in Sicht.

Hoher Luftdruck sorgt für stabile Verhältnisse am Montag und verspricht einen sonnigen Wochenbeginn. Lediglich in einigen Gebieten, wie etwa im Pustertal, könnten am Morgen noch vereinzelt Nebelfelder auftreten. Doch diese werden sich im Laufe des Vormittags auflösen. In der Früh ist es noch kalt, aber am Nachmittag steigen die Temperaturen auf 7 bis 12 Grad Celsius an.

Der Dienstag beginnt verbreitet mit Hochnebel, danach scheint zeitweise die Sonne. Auch am Mittwoch gibt es zunächst einige Wolken, im Laufe des Tages wird es überall sonnig.

Erst am Donnerstag ist landesweit mit etwas Regen oder Schnee zu rechnen.

Alles rund ums Wetter lesen Sie auf der STOL-Wetterseite.

jot

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