Sonntag, 28. Juli 2024

Aufregung in Olang: Hirschkuh im Hauseingang

Einen aufregenden Sonntagvormittag haben Förster, Tierärzte, Urlaubsgäste und nicht zuletzt eine Hirschkuh in Mitterolang hinter sich: Das Tier war im Dorfzentrum gegen eine Glasscheibe geprallt und hatte dort halb bewusstlos und panisch 4 Stunden ausgeharrt, ehe es von allein in den nahe gelegenen Wald flüchten konnte.

In einen Hauseingang hatte sich die Hirschkuh zurückgezogen.

Was das Tier so verschreckt hat, dass es um 10 Uhr bis ins Dorf galoppierte, ist nicht klar. Gemunkelt wird über einen möglichen Zusammenhang mit einem Schafsriss auf dem Häuslerhof in Geiselsberg.

Dort waren 2 Förster vom Forstinspektorat Welsberg jedenfalls gerade, als bei ihnen der Alarm aus Olang einging. Sie hatten Proben am Schafskadaver genommen. Die Analysen stehen noch aus, aber vermutlich hat ein Wolf das Nutztier gerissen, heißt es. Der Schluss liegt nahe, dass die Hirschkuh möglicherweise vor einem solchen Raubtier geflohen sein könnte und sich in der Folge ins Dorf verirrte. Gewissheit gibt es dazu allerdings nicht.

Menschenauflauf: Was tun mit der Hirschkuh?

In Mitterolang erwartete die beiden Förster bereits ein großer Menschenauflauf: Einheimische und Gäste, Feuerwehrleute und Carabinieri waren vor Ort, ebenso wie eine Amtstierärztin. Die Sicherheitskräfte schirmten das aufgeregte Tier von den Umstehenden ab. Sie deckten es mit einer Decke zu, damit es sich beruhigte.

Auf dem Bild zu sehen: das gesplitterte Glas des Schachts.



Die Hirschkuh war gegen die Glasscheibe eines Aufzugschachts des Kondominiums im Ortszentrum geprallt, in dem auch das Postamt untergebracht ist. Das dicke Glas war beim Aufprall zersplittert, die Hirschkuh dementsprechend benommen. Allem Anschein nach war sie aber unverletzt.

Ob und wie schwer verletzt sie tatsächlich war, ließ sich nicht so einfach nachvollziehen: Die Tierärztin vor Ort hatte kein Narkosegewehr. Das fast 80 Kilogramm schwere Tier zu betäuben, wäre ohne ein solches aber schwierig gewesen. Auch ein Fangschuss kam mitten im Dorf nicht in Frage.

Mit Hilfe einer Decke schob der Tierarzt die Hirschkuh in Richtung Freiheit.



Dazu muss man wissen: Nicht viele Förster und Tierärzte verfügen über die Zulassung, mit einem Narkosegewehr zu schießen; bis am Sonntag schließlich ein solcher Tierarzt nach Olang beordert werden konnte, vergingen mehrere Stunden. Er versuchte dann auch, mit Hilfe eines Blasrohrs eine Betäubung zu setzen.



Die Hirschkuh aber sprang von allein in die Freiheit davon: erst hinter die Thujen-Hecke einer benachbarten Pension, dann in das nahegelegene Wäldchen.

kn

Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden