Der Stationskommandant von Tramin übernahm die Suche: Zunächst kontrollierten die Carabinieri die Bahnhöfe von Neumarkt/Tramin und jene in den benachbarten Dörfern – ohne Erfolg.
Die Frau fror und war leicht verwirrt
Den ganzen Vormittag suchten die Beamten, bis sie die Frau in einer Bar im Dorf aufspüren konnten. Dort setzten sich die Carabinieri zu ihr und boten ihr eine Tasse heißen Kaffee an. Die Frau fror und war leicht verwirrt, beruhigte sich aber bald und erzählte den Beamten, sie habe das Seniorenwohnheim nur verlassen, weil sie ihre Heimat wiedersehen wollte.Die Beamten brachten die Frau zurück in ihre Unterkunft
Dann begann die Dame, aus ihrem Leben zu erzählen: von ihrer Arbeit in München, ihrer Heirat und ihrer Familie, und der Entscheidung, sich in Eppan niederzulassen, wo die Frau bis zum Tod ihres Mannes glücklich gelebt hatte. Auch im Seniorenheim fühle sie sich wohl – doch der Traum, die alte Heimat Padua wiederzusehen, war stark geblieben. Und so habe sie an dem Morgen beschlossen, die Stadt ihrer Jugend zu besuchen.Der Ausflug blieb ohne gesundheitliche Folgen, wie der von den Carabinieri hinzugezogene Arzt später bestätigte. Die Beamten brachten die Frau zurück in ihre Unterkunft, wo Personal und Mitbewohner sie herzlich in Empfang nahmen.
„In dieser Welt, die sich so sehr von der unterscheidet, in der ich jung war, ist es schön zu wissen, dass ich immer noch auf Sie zählen kann“, habe die Dame zum Abschied gesagt, schreiben die Carabinieri in einer Aussendung.