Mit einem drastischen Vorstoß lässt der Chef der Osttiroler Bergrettung Peter Ladstätter aufhorchen: Er fordert einen generellen Stopp für Skifahrer im freien Gelände bei Lawinenwarnstufe 4. Was sagen Südtiroler Lawinenexperten zu diesem Vorschlag?

Auf der 3438 Meter hohen Lagaunspitze im Schnalstal hat sich am Christtag eine Lawine gelöst. Dabei wurde ein Skitourengeher unter den Schneemassen begraben. Für den 59-jährigen Karl Höller aus Mölten kam jede Hilfe zu spät. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Ausgeprägte Schwachschichten im Altschnee erfordern Vorsicht und Zurückhaltung: Das meldet der Lawinenreport für den heutigen Samstag. Einzelne Wintersportler könnten leicht Lawinen auslösen – besonders in schneereichen Gebieten.

Neuschnee und schönes Wetter sind ein Traum für Skitourengeher – gleichzeitig bergen gerade diese Bedingungen aber auch Gefahren. „Manche Tourengehen unterschätzen die Gefahr und werden unvorsichtig“, sagt Ernst Winkler, Landesleiter der Bergrettung im AVS. Und dann kann es zu tragischen Lawinenunglücken kommen.

Skitourengehen liegt mehr denn je im Trend. In der Höhe lauern aber auch Gefahren, vor allem Lawinen. Bergführer Kurt Walde, seines Zeichens Präsident der Südtiroler Berg- und Skiführer, erläutert, worauf es bei der Tourenplanung ankommt und welche Risiken bedacht werden sollten. + Von Alex Zingerle

Nach den Schneefällen der vergangene Woche zieht es weiterhin viele Tourengeher in die weiße Pracht auf Südtirols Bergen. Doch Vorsicht ist geboten: In weiten Teilen Südtirols gilt erhebliche Lawinengefahr.

Oberhalb der Waldgrenze sei die Lawinensituation kritisch, teils sehr kritisch, sagt Lukas Rastner vom Lawinenwarndienst des Landes im STOL-Interview. Auch abseits gesicherter Pisten sei die Lawinensituation gefährlich. Triebschnee und schwacher Altschnee seien die Hauptgefahr.

Glück im Unglück hatten am Samstag 3 Skibergsteiger bei einem Lawinenabgang im Val Setus bei Corvara (Kurfar).

Dass Bergsteiger beim Gang auf die Gipfel der Welt zum Teil auf die Unterstützung durch erfahrene Sherpas vertrauen können, ist bei Weitem nichts Neues. Die Begleitung, die sich neulich einigen Tourengehern in der Schweiz anschloss, ist hingegen wahrlich eine Besonderheit. Innerhalb von nur 3 Tagen bestieg eine Katze gleich zwei Mal den Gipfel eines 3000ers.