Seit fast 24 Jahren sitzt der Trentiner Chico Forti in den USA im Gefängnis. Er wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun könnte er nach Italien überstellt werden. Doch was wird dann aus seiner Haftstrafe?

Am Greiterhof hoch über Partschins ist am Sonntag, wie berichtet, ein Teil einer Felswand auf den Stall gestürzt. Fast 50 Schafe und Ziegen wurden erdrückt. Doch das war nicht der erste Schicksalsschlag für den 80-jährigen Rudolf Pircher.

Neurofibromatose Typ 1 (NF1) nennt sich die seltene Krankheit, mit der Stefano Brocco vor nunmehr 60 Jahren auf die Welt kam und die seither sein ständiger Begleiter ist.

Peter* ist 30, hat einen normal bezahlten Job und würde gerne in absehbarer Zeit von Zuhause ausziehen. Um sich eine eigene kleine Wohnung kaufen zu können, müsste er Geld zur Seite legen. Müsste, denn die Pflegekosten für seinen pflegebedürftigen Vater machen das Sparen unmöglich.

Keivan Ahmadpor (40) ist verzweifelt. Als er vor knapp 10 Jahren nach Südtirol kam, war der im Iran verfolgte und gefolterte Kurde voller Zuversicht und Tatendrang. Die vergangenen Jahre hat der in Italien als politischer Flüchtling anerkannte Mann stets gearbeitet, sich weitergebildet, die italienische Staatsbürgerschaft beantragt und bekommen. „Ich hatte mir ein Leben aufgebaut, eine Arbeit, eine Wohnung. Alles war gut. Und jetzt fällt alles über mir zusammen.“ Der Grund: Keivan Ahmadpor hat Morbus Bechterew.

Ein Großbrand hat vergangenen Dienstag einen Großteil des Santerhofes zerstört. 15 Menschen, die Santerhof-Gemeinschaft, wie sie Johannes Gasser, der Sohn der Hofeigentümerfamilie, nennt, verlor auf einen Schlag ihr Zuhause und zum Teil auch ihr privates Hab und Gut. Unzählige Freiwillige packen seitdem mit an und helfen beim Aufräumen.

Nach dem gestrigen Großbrand im Gasthaus am Rafflerhof in Völlan stand Besitzer Stefan Gassebner der Schock ins Gesicht geschrieben. Zerstört wurden durch das Feuer das Dach, der Dachstuhl und 2 Wohnungen. von Florian Mair

Das ist eine erfreuliche und zugleich tieftraurige Geschichte. Erfreulich, weil sie von einer herzlichen Hilfsaktion handelt – traurig, weil dabei wieder einmal sichtbar wird, wie vor allem Menschen mit einer kleinen Rente in unserem Land leben müssen. Und heilfroh sind, wenn sie einige Taschen Brennholz geschenkt bekommen.

An einem Samstagmorgen im Juni füllte Gottfried Burkia die Kaffeemaschine und deckte den Tisch, bevor er zu einer Mountainbiketour aufbrach. Wie so oft wollte er mit seiner Lebensgefährtin, die am Vormittag noch im Seniorenwohnheim arbeitete, nach seiner Rückkehr einen gemütlichen Kaffeeplausch halten. Doch dieses Mal kam alles anders.

Neue Winterstiefel oder die plötzlich notwendige Anschaffung einer Waschmaschine sind für Josefa (Name von der Redaktion geändert) aus dem Wipptal ein großes Problem. Sie muss mit einer kleinen Rente und einer Hinterbliebenenrente auskommen.

Monica Ria und Fiorina Costanzo, beide 48 Jahre alt und aus Bozen, verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch eine Brustkrebserkrankung, die beide gleichzeitig durchlitten und überstanden haben. Ihre Lebenslinien verliefen parallel und kreuzten sich doch Anfang dieses Jahres plötzlich – als beide erfuhren, dass sie an Brustkrebs litten.

Nach den Frauenmorden in Italien ist auch Südtirol erschüttert, trauert um die Opfer. „Was mit den Familien der Opfer und Täter nach so einer schrecklichen Tat passiert, daran denkt aber niemand“, sagt Maria aus Brixen. Sie spricht aus eigener Erfahrung. „Mein Bruder hat vor 5 Jahren seine Frau umgebracht“, sagt sie.

Roni Krivoy ist einer jener jungen Leute, die beim Angriff der Hamas auf das Trance-Festival im Süden Israels am 7. Oktober verschleppt worden war. Während seiner Geiselhaft gelang ihm zunächst eine filmreife Flucht.

Niemand mag es sich vorstellen, ein Kind zu verlieren. Für Andrea Mair aus Sterzing wurde dieser Verlust am 23. Juli 2019 zur Realität. An diesem Tag kam ihre Tochter Miriam Volgger von ihrem Sommerjob auf der Alm in Ridnaun nicht mehr nach Hause. In einem Buch erzählt die Mutter nun, wie sie es zurück in ein lebenswertes Leben schaffte.

Der Femizid an Giulia Cecchettin erinnert sie an ihre Tochter: Angela Buanne trauert noch immer um ihre damals 22-jährige Tochter Livia, die im Jahr 2015 getötet wurde. Verantwortlich war ihr damaliger Partner, der jetzt wieder auf freiem Fuß ist.

Alkoholsucht, Gewalt in der Partnerschaft, 2 Suizidversuche, eine verstorbene Tochter. Im ausführlichen Interview schildert Ruth Niederkolfer, wie es gelang, das Leben neu auszurichten und warum sie heute so offen und schonungslos darüber spricht.

„Jemand muss Eltern von Sternenkindern eine Stimme geben“, sagt Kathrin Hilpold. Und hat für sich beschlossen, eine Stimme zu sein. Denn als sie selbst ihr Kind verlor, fühlte sie sich allein und unsicher. Sie war erst in der 11. Schwangerschaftswoche, als das Kind in ihrem Bauch starb. „Ist es da überhaupt schon ein Kind? Darf ich es so nennen? Darf ich überhaupt trauern?“ Heute weiß sie die Antwort: Ja!

Die Frage nach dem Warum haben sich die beiden Mütter Lea Huber und Maria Klotz (Namen von der Redaktion geändert) ewig gestellt. „Aber darauf gibt es keine Antwort. Man dreht sich im Kreis“, sagt Maria Klotz. Ihre Töchter kamen mit Spina Bifida – einem Defekt in der Wirbelsäule und Haut – auf die Welt.

Valentina Salvato (47), geht außerhalb ihres Zuhauses auf 2 Krücken, in der Wohnung hangelt sie sich an den Möbeln entlang, damit sie das Gleichgewicht halten kann. Vor 23 Jahren bekam die Frau die Diagnose Multiple Sklerose und jetzt, wo sie große Schwierigkeiten mit dem Gehen hat, hat sie um Pflegegeld angesucht.

„Einmal mehr aufstehen als hinfallen“: Dieses Zitat von Winston Churchill trifft das Lebensmotto von Petra M. perfekt, wie sie selbst sagt. Vor rund einem Jahr erhielt sie die Diagnose Brustkrebs – und erzählt, wie sie damit umgegangen ist.

Mit dem Winter kommt die Kälte: „In diesen Monaten ging ich immer schlafen, in der Hoffnung am nächsten Tag wieder aufzuwachen“, sagt Marco, 53 Jahre alt (Name von der Redaktion geändert).

„Ich hatte ein normales Leben wie jeder andere auch, dann habe ich die Arbeit verloren, konnte die Rechnungen nicht mehr bezahlen und bin auf der Straße gelandet. Die 1. Nacht auf der Straße war tragisch, ich konnte kaum schlafen“, erzählt Marco (Name von der Redaktion geändert) im ausführlichen Videointerview mit s+. Nach dreieinhalb Jahren auf der Straße hat der Bozner sein Leben wieder im Griff, einen Job und eine Wohnung.

Die Hochzeitsreise nach Venedig, der romantischsten Stadt der Welt, ist einem frisch gebackenen Ehepaar zum Verhängnis geworden. Sie, 25, schwanger, er, 24, saßen in dem Bus, der auf dem Rückweg von der Lagunenstadt nach Marghera verunglückte und 21 Menschenleben forderte.