Valentina Salvato (47), geht außerhalb ihres Zuhauses auf 2 Krücken, in der Wohnung hangelt sie sich an den Möbeln entlang, damit sie das Gleichgewicht halten kann. Vor 23 Jahren bekam die Frau die Diagnose Multiple Sklerose und jetzt, wo sie große Schwierigkeiten mit dem Gehen hat, hat sie um Pflegegeld angesucht.

Zuerst die gute Nachricht für alle Pflegebedürftigen und deren Angehörige: Bei der Einstufung fürs Pflegegeld haben sich die Wartezeiten seit März halbiert. Möglich war das auch durch eine Neuerung, die den Betroffenen auf dem Weg zum Pflegegeld einiges abverlangt.

Bis zum Jahr 2035 werden die Kosten für die Pflege von Senioren geradezu explodieren. Ebenso fix ist: Allein über Landeshaushalt wird dafür nicht mehr genügend Geld bereitstehen. Universitätsprofessor Gottfried Tappeiner hat die Zahlen studiert und sagt, wo die Rettungsaktion ansetzen muss – auch wenn es weh tut. + Von Barbara Varesco

„Menschen, die Pflege benötigen, gehören zu der am stärksten von der Pandemie betroffenen Personengruppe. Wartezeiten von mehr als 9 Monaten für die Einstufung sind inakzeptabel und beeinträchtigen das Recht auf Unterstützung im Falle von schweren Gebrechen erheblich.“ Dies wurde in einer gemeinsamen Mitteilung der Rentnergewerkschaften AGB/CGIL, SGBCISL und UIL-SGK hervorgehoben.