Donnerstag, 27. Juli 2023

Sinkende Umsätze und Investitionen im Bausektor

Die Konjunktur in der Südtiroler Bauwirtschaft schwächelt etwas: Das geht aus der Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor. Dennoch bleiben die Rentabilitätsaussichten für das laufende Jahr positiv.

Trotz einer Stagnation der Umsätze und einem Rückgang der Investitionen geht der Großteil der Südtiroler Unternehmen in der Baubranche weiterhin von einem positiven Geschäftsjahr aus. - Foto: © shutterstock

Demnach gehen 86 Prozent der befragten Unternehmer heuer von einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis aus. Allerdings erwarten größere Unternehmen eine Stagnation der Umsätze, viele kleinere rechnen sogar mit einem Rückgang, auch aufgrund der Nachfrageabschwächung infolge der höheren Zinssätze.

Auch bremse die Ungewissheit über die Entwicklung der Nachfrage die Investitionen und die Beschäftigung.



Im ersten Halbjahr 2023 gab es im Baugewerbe durchschnittlich fast 17.800 Arbeitnehmer, mit einer leichten Abnahme von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Außerdem beklagten die Unternehmen in der Umfrage eine Verschlechterung der Zahlungsmoral der Kunden.

Ein Blick auf die verschiedenen Branchen der Bauwirtschaft zeigt einen Umsatzrückgang im Tiefbau, dennoch dürfte die Rentabilität in fast allen Fällen zufriedenstellend bleiben. Auch im Hochbau, der weiterhin von einer hohen Kapazitätsauslastung profitiert, bleibt das Geschäftsklima laut WIFO-Barometer positiv.

Im Baunebengewerbe seien die Erwartungen zur Ertragslage unterschiedlicher: Etwa jedes 7. Unternehmen beklagt eine unbefriedigende Rentabilität. „In dieser Branche bemängeln die befragten Unternehmer auch die verschärften Bedingungen für den Kreditzugang und eine Verschlechterung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit“, ergänzen die Experten des Wifo.



Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, begrüßt die am 1. Juli in Kraft getretenen Neuerungen im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe, verweist jedoch auf die weiterhin bestehenden Schwierigkeiten im Bereich der Urbanistik: „Durch das neue Landesvergabegesetz werden zwar die Verfahren für die öffentlichen Ausschreibungen beschleunigt und die Teilnahme der heimischen Handwerksbetriebe erleichtert. Die Probleme in Bezug auf die herrschende Unsicherheit der Bauwirtschaft durch das Raumordnungsgesetz bestehen aber nach wie vor.“

stol

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