Mittwoch, 17. Juli 2024

Am Samstag beginnt der Schlussverkauf: Was sagen Sie zum Termin?

Italienweit hat der Schlussverkauf bereits vor mehreren Tagen begonnen. In Südtirol geht es mit der Schnäppchenjagd offiziell an diesem Samstag, 19. Juli, los. Zu spät, wie die Kaufleutevereinigung Confesercenti findet. Der Handels- und Dienstleistungsverband (hds) hingegen kontert: „Einen Termin, der allen passt, wird man nie finden.“

Die Chance auf das eine oder andere Schnäppchen lockt zur Schlussverkaufszeit immer wieder die Konsumenten in die Geschäfte. - Foto: © ANSA / Alessandro Di Marco / Z63



Die Debatte über den Start der Schlussverkäufe ist beinahe so alt wie die Aktionswochen selbst. Heuer hat das bescheidene Wetter im Frühling einmal mehr die Kritiker auf den Plan gerufen.

Confesercenti: „Eine verpasste Chance“

„Die besonders kalte Witterung hat sich negativ ausgewirkt“, sagt Elena Bonaldi, Vorsitzende von Confesercenti in Südtirol. Sie verweist dabei auf eine Umfrage ihres Dachverbandes: Demnach haben 39 Prozent der Verbraucher in Italien angegeben, sich heuer zwischen März und Juni weniger mit neuer Frühjahrsmode eingedeckt zu haben als in anderen Jahren.

Bevor Sie weiterlesen, stimmen Sie ab:

Embed wird geladen...



„Das bedeutet, dass es eine starke Nachfrage gibt, die es zu befriedigen gilt“, so Bonaldi. In Bozen aber würden die Konsumenten hingehalten – mit dem Risiko, dass sie auf Geschäfte „südlich von Salurn“ ausweichen. Dass in Südtirol die Konsumenten erst gut 2 Wochen nach dem italienweiten Start die Schlussverkäufe nutzen könnten, bezeichnet sie daher als „verpasste Chance“.

Wer legt den Termin fest?

Doch wer legt die Termine für die Schlussverkäufe in Südtirol überhaupt fest?

Das macht jedes Jahr der Kammerausschuss der Handelskammer Bozen: Im Herbst fixiert er den Start des nächsten Winter- und Sommerschlussverkaufes – und zwar nach Anhörung des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol und der Confesercenti.

Auch deshalb kann man beim hds die Kritik am diesjährigen Beginn nicht nachvollziehen: „Wenn im Herbst der 19. Juli gepasst hat, warum dann jetzt nicht mehr“, fragt hds-Präsident Philipp Moser.

Zudem habe man sich bereits vor einigen Jahren auf 2 fixe Tage geeinigt: Demnach beginnt der Winterschlussverkauf immer am ersten Samstag nach Dreikönig (6. Jänner) und der Sommerschlussverkauf am ersten Freitag nach dem 15. Juli.

Dabei handle es sich um einen Kompromiss zwischen den Händlern, die möglichst früh mit den „saldi“ beginnen möchten und jenen, die einen späteren Start vorziehen, um auch über die Urlaubsgäste Wertschöpfung zu generieren, wie Moser erklärt. „Und eines ist auch klar: Wir werden nie einen Termin finden, der für alle passt.“

hds: „Wichtiges Signal an die Konsumenten“

Wichtiger ist aus seiner Sicht, dass man südtirolweit einem gemeinsamen Termin hat: „Denn damit signalisieren wir den Konsumenten, dass es an diesem Tag losgeht. Von da an können sie sicher sein, in den Geschäften Rabatte zu erhalten.“ Das käme vor allem den kleinen Betrieben zugute, die nicht so viel Budget hätten, um Aktionswochen zu bewerben wie große Händler.

Trentino ohne Regelung

Einen ganz anderen Weg beschreitet man dagegen im Trentino: Dort gibt es keinen einheitlichen Starttermin für die alljährliche Schnäppchenjagd mehr, vielmehr darf jeder Händler selber bestimmen, ab wann er seine Ware skontiert, um die Lager zu räumen. Die einzige Vorgabe: Die Preise müssen 60 Tage lang gesenkt bleiben.

Zufrieden seien die Trentiner Kaufleute damit aber nicht , sagt Moser. Vor allem die kleinen Betriebe wären wieder froh über einen einheitliche Termin.

Dauern wird der offizielle Schlussverkauf in Südtirol in den meisten Gemeinden bis zum 16. August. Die Tourismusgemeinden sind wie immer später dran, dort dauern die Rabatttage vom 17. August bis 14. September.

Und Kaufleute, die schon früher mit dem Ausverkauf beginnen möchten, können dies jederzeit tun: „Das ist total legitim, man darf nur nicht vor dem offiziellen Starttermin mit dem Begriff draußen auf dem Schaufenster mit ,Schlussverkauf' oder ,saldi' werben“, erklärt Moser.

Die Termine für die Südtiroler Gemeinden, lesen Sie hier.

gam

Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden