Mittwoch, 6. September 2023

Preisschock im Gastgewerbe: Das sind die Gründe

Während die Teuerung in vielen Bereichen mittlerweile fast gestoppt ist, steigen die Preise im Südtiroler Gastgewerbe munter weiter. Was dahinter steckt.

Der Restaurantbesuch ist für viele Südtiroler zu einem exklusiven Vergnügen geworden. - Foto: © shutterstock

Die Inflation in Südtirol betrug zuletzt auf Jahressicht 5,5 Prozent, im Vergleich zum Vormonat belief sich die Teuerungsrate auf vergleichsweise moderate 0,2 Prozent. In fast allen Bereichen hat sich die Lage deutlich beruhigt. Ein Ausreißer ist jedoch weiterhin das Gastgewerbe (Hotels, Restaurants, Bars), das nach wie vor stärker an der Preisschraube dreht als andere Branchen. Im Vergleich zum Vormonat legten in dieser Branche die Preise um 1,4 Prozent, verglichen mit August 2022 erhöhten sie sich um 8 Prozent.

Man hat ausreichend Spielraum für Preisanpassungen gesehen und hat ihn genutzt
Luciano Partacini, WIFO der Handelskammer Bozen


Für Luciano Partacini, Direktor des Amtes für Wirtschaftsinformation beim WIFO der Handelskammer Bozen, ist diese Entwicklung nicht sonderlich überraschend: „Das Gastgewerbe hat stärker als andere Branchen unter den höheren Kosten für den Einkauf von Lebensmitteln gelitten, ebenso unter den zeitweise gestiegenen Energiespesen. Durch die gute touristische Nachfrage, vor allem ab Sommer 2022, waren die Rahmenbedingungen gegeben, um die höheren Kosten auch an die Kunden weiterzugeben. Man hat ausreichend Spielraum für Preisanpassungen gesehen und hat ihn genutzt – das ist normal und nachvollziehbar.“ Der Tourismus sei historisch immer schon ein wichtiger Preistreiber in Südtirol gewesen.

Im Übrigen seien die Preise im Gastgewerbe auch auf gesamtstaatlicher Ebene in ähnlichem Maße angehoben worden. Unklar ist, wie sich die aktuell leichte Konsolidierung der touristischen Nachfrage auf die weitere Preisentwicklung auswirken wird.

hil

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