Donnerstag, 29. August 2024

Kaffee steuert auf Rekordpreis zu

Der Italiener liebstes Heißgetränk – der Kaffee – könnte bald teurer werden. „Die Rohkaffeepreise steuern in Richtung Allzeitrekord“, bestätigt auch Stefan Schreyögg, Geschäftsführer der Partschinser Kaffeerösterei Alps Coffee.

Wird der geliebte Cappuccino am Morgen bald teurer? - Foto: © Alps Coffee – Florian Andergassen


Nach Rohöl ist Kaffee der meistgehandelte Rohstoff der Welt. Dabei sind für den internationalen Kaffeehandel 2 Börsen relevant: „Die New Yorker Börse für die Sorte Arabica und jene in London für Robusta – und bei beiden geht der Preis seit Monaten nach oben“, erklärt Stefan Schreyögg.

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Derzeit kostet Rohkaffee 245 Cent pro Pfund, das ist mehr als das Doppelte des Preises von vor 3 Jahren. Der Preis für eine Tonne Robusta (Future Robusta) an der Londoner Börse stieg diese Woche auf 4900 Dollar. Für Arabica stieg der Preis (Future Arabica) in New York auf 5700 Dollar pro Tonne.

Noch kann Schreyögg Kaffeeliebhaber beruhigen: „Aktuell und bis Ende des Jahres ist bei uns keine Preiserhöhung für unsere Kunden vorgesehen. Was dann passiert, ist aber ungewiss.“

Stefan Schreyögg, Geschäftsführer der Kaffeerösterei Alps Coffee. - Foto: © Alps Coffee – Florian Andergassen


In dieselbe Kerbe schlagen auch andere Kaffeeröster in Italien. Christina Scocchia, Geschäftsführerin der Triester Traditionsrösterei Illy, warnte, dass irgendwann der Punkt erreicht wird, bei dem die Kostenerhöhung auch auf den Kunden weitergegeben werden muss. Ein Espresso für 2 Euro sei dann realistisch, so Scocchia.

Warum der Kaffee teurer wird

Dass die Rohkaffeepreise nach oben gehen, hat mehrere Gründe. Die sich ändernden klimatischen Bedingungen mit häufiger auftretenden Dürreperioden seien mitunter ein Grund, bestätigt auch Schreyögg.
Doch es spielten weitaus mehr Faktoren mit. Die Kaffeeversorgung ist auch wegen logistischer Probleme unter Druck. Darüber hinaus hätten Spekulationen über den Rohstoff die Situation verschärft, betont auch Scocchia.

Laut Schreyögg bereitet aber für den europäischen Markt das europäische Lieferkettengesetz, das nächstes Jahr in Kraft treten soll, Sorgen. „Die Rückverfolgbarkeit der Produkte wird viel strenger gehandhabt. Es gilt, neben der bereits bestehenden lückenlosen Verfolgung der Bohne bis zum Feld, eine Überwachung der Anbaubedingungen und Sicherstellung einer entwaldungsfreien Lieferkette. Diese Überwachung und Dokumentation ist wiederum mit einem höheren Bürokratieaufwand und steigenden Kosten verbunden“, erklärt der Geschäftsführer von Alps Coffee.

Kaffeekonsum in Italien ist eine große Wertschöpfung

Pro Jahr geben Italiener insgesamt mehr als 8 Milliarden Euro für Kaffee aus, wie die Verbraucherschutzorganisation Codacons schreibt. Kaffee-Kapseln generieren einen jährlichen Wert von 595 Millionen Euro, während Mokka-Kaffee einen Umsatz von 640 Millionen Euro verzeichnet. 7 Milliarden Euro entfallen auf das Geschäft mit Espresso, der in Bars und Cafés getrunken wird.

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ber

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