Die schwachen Daten könnten Zweifel an der Prognose der japanischen Zentralbank aufkommen lassen, dass steigende Löhne die Binnennachfrage beleben werden und damit ein Ende der lockeren Geldpolitik gerechtfertigt sei. „Es besteht das Risiko, dass die Wirtschaft im Jänner-März-Quartal aufgrund der Verlangsamung des globalen Wachstums, der schwachen Inlandsnachfrage und der Auswirkungen des Neujahrsbebens im Westen Japans erneut schrumpft“, sagte Takuji Aida, Chefökonom bei Credit Agricole. „Die BOJ könnte gezwungen sein, ihre rosigen BIP-Prognosen für 2023 und 2024 drastisch nach unten zu korrigieren“.
Der Yen zeigte sich nach der Veröffentlichung der Daten wenig verändert und notierte zuletzt bei 150,29 je Dollar. Der Nikkei stieg um 1 Prozent und machte damit einige seiner Verluste aus der vorangegangenen Sitzung wieder wett, möglicherweise aufgrund der Erwartung, dass die BOJ ihr massives Lockerungsprogramm länger als erwartet fortsetzen wird.
Auf vierteljährlicher Basis sank das japanische Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent. Marktprognosen hatten mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet.
Der private Verbrauch, auf den mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaftstätigkeit entfällt, ging den Daten zufolge um 0,2 Prozent zurück. Die Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Die Investitionsausgaben, ein weiterer wichtiger Wachstumsmotor des Privatsektors, sanken um 0,1 Prozent. Die Prognosen waren von einem Anstieg um 0,3 Prozent ausgegangen. Die Auslandsnachfrage trug den Daten zufolge 0,2 Prozentpunkte zum BIP bei, da die Ausfuhren gegenüber dem Vorquartal um 2,6 Prozent gestiegen sind.