Dienstag, 16. Juli 2024

IWF rechnet mit höherem Wachstum der Weltwirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält nächstes Jahr ein etwas stärkeres Wachstum der Weltwirtschaft für möglich. Der IWF teilte am Dienstag in Washington mit, nun mit einem Plus von 3,3 Prozent zu rechnen.

In Deutschland schwächelt laut dem IWF die Industrie, weswegen das Wachstum eher „schleppend“ sei. Shutterstock/shutterstock - Foto: © Shutterstock / shutterstock



Das ist ein Tick mehr als noch im April erwartet. Die Schätzung für heuer blieb unverändert bei 3,2 Prozent. Treiber seien weiter die Schwellenländer in Asien, sagte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas.

Für die USA wurde die Wachstumsprognose für dieses Jahr leicht auf 2,6 Prozent von zuvor 2,7 Prozent gesenkt, nachdem die Wirtschaft schwächer als erwartet ins Jahr gestartet war.

Wachstum in Deutschland wird laut IWF unterdurchschnittlich bleiben

Der Euroraum, der in den vergangenen Jahren massiv unter den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine gelitten hat, scheint einen Boden gefunden zu haben. Der IWF hob die Vorhersage auf einen Zuwachs von 0,9 Prozent nach einer Prognose von 0,8 Prozent im April an.
Den Ausschlag dafür gaben höher als erwartet ausgefallene Exporte sowie eine bessere Entwicklung bei Dienstleistungen.

Deutschland dürfte sich wie zuletzt unterdurchschnittlich schlagen mit 0,2 und 1,3 Prozent. Hier schwächelt vor allem die Industrie.

Italiens Prognose angehoben

Für die italienische Wirtschaft erwartet der IWF Jahr heuer – wie bereits im April prognostiziert – ein Wachstum von 0,7 Prozent. Für das kommende Jahr hingegen korrigierte die Organisation ihre vorherige Einschätzung um 0,2 Punkte nach oben – demnach sollte das Bruttoinlandsprodukte um 0,9 Prozent wachsen.

Inflation bleibt ein Thema

Insgesamt stellt sich der IWF darauf ein, dass die Zeit hoher Zinsen noch weitergehen könnte. Grund sei, dass Preissteigerungen bei Dienstleistungen die allgemeine Abkühlung der Inflation abbremsten. Die Notenbanken in den USA und im Euroraum halten die Zinsen auf hohem Niveau, um die Teuerungsrate im Zaum zu halten. Anders als die US-Notenbank Fed griff die Europäische Zentralbank (EZB) bereits zu einer Zinssenkung.

Zunehmende Spannungen

Zugleich sehen die Experten des Währungsfonds wachsende Spannungen im Welthandel sowie politische Risiken. Dies könne die Inflation wieder beschleunigen, zum Beispiel durch höhere Preise für Importe quer durch die Lieferketten.

apa/stol

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