Die Transformation des Energiesystems ist allerdings ein Phänomen, das von China angeführt wird und wo auch Europa und die USA aktiv sind, der Rest der Welt aber stark nachhinkt. China alleine dürfte heuer 675 Milliarden Euro und damit ein Drittel der globalen Summe in „saubere Energie“ investieren. Europa (370 Millionen) und die USA (315 Millionen) kommen gemeinsam auf einen gleich hohen Betrag. Für den Rest der Welt bleibt damit gemeinsam nur ein Drittel der Investitionssumme.
Das rasante Wachstum der Mittel für Alternativen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die Investitionen in Öl- und Gasförderung weiter steigen – um 7 Prozent auf 570 Milliarden Dollar. Das ist wesentlich mehr, als in einem Szenario zu erwarten wäre, das die nationalen oder gar globalen Klimaziele einhält, vermerkt die IEA. Öl- und Gasfirmen stecken nur 30 Milliarden Dollar in saubere Energie.
Und auch in Kohlekraftwerke fließen weiter große Summen - 2023 wurden Kraftwerke mit über 50 Gigawatt Leistung mit dem Brennstoff genehmigt - praktisch zur Gänze in China. Gleich viel neue Leistung geht jährlich auch an Gaskraftwerken ans Netz.
Die Investitionen in Atomkraft dürften 2024 auch zulegen, auf 80 Milliarden Dollar, was doppelt so viel wäre wie 2018. Der Anteil an den gesamten erneuerbaren Energieträgern läge damit bei 9 Prozent.
Während für Stromnetze weltweit heuer 400 Milliarden Dollar fließen dürften, gehen erstmals 50 Milliarden Dollar in Batteriespeicher. In beiden Fällen dominieren China, Europa und die USA die Entwicklung. Immerhin drei Milliarden Euro flossen in Werke zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, eine Milliarde Euro in nachhaltiges Kerosin. Während im Vorjahr noch etwa 20 kommerzielle Projekte für Speicherung, Nutzung und Transport von CO2 (CCUS) entscheidungsreif waren, könnten heuer weitere 110 Projekte folgen.