Mittwoch, 17. April 2024

Dienstleister in Top-Form, Sorgen bei Frächtern

Für Südtirols Dienstleister laufen die Geschäfte zurzeit richtig rund und sie blicken mit viel Optimismus auf das laufende Jahr. Auch im Transportsektor ist die Stimmung grundsätzlich gut, nur den Frächtern machen nach wie vor altbekannte Probleme zu schaffen, wie aus der Frühjahrsumfrage des Wifo hervorgeht.

Positiv gestimmt sind vor allem die Unternehmensdienstleister, aber auch Banken und Versicherungen. - Foto: © Shutterstock / shutterstock



Das Geschäftsklima der heimischen Wirtschaft ist allgemein gut, aber am meisten Optimismus herrscht zurzeit im Dienstleistungssektor. Das zeigt die aktuelle Analyse des Wirtschaftsforschungsinstitutes der Handelskammer (Bozen).
Demnach sind 93 Prozent der Dienstleister mit der im Jahr 2023 erzielten Rentabilität zufrieden. Für heuer rechnen sogar 96 Prozent der Befragten mit zufriedenstellenden Erträgen und steigenden Umsätzen, vor allem wegen der Preissteigerungen.
Positiv gestimmt sind vor allem die Unternehmensdienstleister, aber auch Banken und Versicherungen, wie das Wifo-Barometer zeigt.

Banken rechnen mit Erholung der Kreditnachfrage

Die Banken hätten allerdings festgestellt, dass die Kreditvergabe abgenommen und die Zahlungsfähigkeit der Kunden sich verschlechtert habe. „Für die kommenden Monate erwarten die Banken einen Rückgang der Zinssätze, was eine Erholung der Kreditnachfrage von Haushalten und Unternehmen begünstigen wird“, heißt es im Wifo-Bericht.

Etwas vorsichtiger sind die Einschätzungen in der Immobilienbranche, die im vergangenen Jahr wegen der steigenden Kreditkosten eine Nachfragerückgang erlebt hat, sowie der Unternehmer im Bereich der persönlichen Dienstleistungen.
„In diesen beiden Branchen schätzt fast jedes fünfte Unternehmen die Rentabilität im vergangenen Jahr als schlecht ein. Es wird aber erwartet, dass sich heuer die Lage deutlich verbessern wird.“

Liftbetreiber profitieren von guter Wintersaison

Grundsätzlich positiv ist das Geschäftsklima auch im Transportsektor. Am besten ist die Stimmung bei den Liftbetreibern – dank einer sehr positiven Wintersaison. „Alle Liftbetreiber sind zuversichtlich, dass sie heuer zumindest eine befriedigende Rentabilität erzielen werden, ein Drittel rechnet sogar mit einem wirklich guten Betriebsergebnis, auch dank der Abschwächung des Kostenwachstums“, schreiben die Experten des Wifo.
Aber auch im Personenverkehr ist die Stimmung aktuell gut, auch was die Erwartungen für die nächsten Monate betrifft.

Güterverkehr: Ein Viertel rechnet mit schlechtem Betriebsergebnis

Etwas anders die Lage im Güterverkehr: Dort bewerten die Unternehmen, vor allem die größeren, das vergangene Jahr zwar positiv. Die Erwartungen für 2024 sind hingegen von größerer Ungewissheit geprägt, wie die Umfrage zeigt. „Viele Unternehmen rechnen mit einem Rückgang des Geschäftsvolumens und der Investitionen. Etwa ein Viertel geht von einem schlechten Betriebsergebnis aus“, schreibt das Wifo.
Den Grund sehen Branchenvertreter vor allem in den Lkw-Fahrverboten im Bundesland Tirol sowie in den steigenden Treibstoff kosten.

„Fahrverbote sind inakzeptabel“

Deshalb betont der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, einmal mehr, dass das Problem der Güterverkehrsbeschränkungen auf der Brennerachse gelöst werden müsse: „Die von Österreich einseitig verhängten Transitverbote verschärfen die durch die Sanierung der Lueg-Brücke ohnehin schon komplizierte Situation und sind daher inakzeptabel. Die Handelskammer wird die Interessen der Südtiroler Transporteure weiterhin konsequent vertreten und die tatsächliche Umsetzung des europäischen Grundsatzes des freien Warenverkehrs einfordern.“

stol

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