Donnerstag, 6. Juni 2024

Börse: Nvidia erobert Platz 2 hinter Microsoft

Der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) hat den Chip-Konzern Nvidia über die Marke von 3 Billionen Dollar (2,76 Billionen Euro) beim Börsenwert getragen. Nvidia schob sich mit dem Kursplus knapp an Apple vorbei und ist jetzt beim Börsenwert die Nummer 2 nach Microsoft.

Nvidia-Chef Jensen Huang. Die Aktie des Chipherstellers schoss allein heuer von 500 auf über 1200 Dollar nach oben. - Foto: © ANSA / RITCHIE B. TONGO

Ein Kursplus von gut 5 Prozent auf 1224,40 Dollar gab am Mittwoch den Ausschlag dafür.

Auch der Software-Riese Microsoft legte dank des Geschäfts mit Künstlicher Intelligenz in der Gunst der Investoren zu. Sie setzen darauf, dass Microsoft die Technologie des ChatGPT-Erfinders OpenAI zum Beispiel in den Büroalltag bringen kann.
Von Apple werden allerdings auch KI-Ankündigungen bei der kommende Woche anstehenden hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC erwartet. Laut Medienberichten könnte es dabei unter anderem um eine Partnerschaft mit OpenAI gehen.

Umsatz schnellte im ersten Quartal um 272 Prozent nach oben

Nvidia profitiert von all dem: Chips der Firma spielen vor allem beim Training von Software mit Künstlicher Intelligenz in den Rechenzentren eine Schlüsselrolle. Nvidia verkauft unter anderem Microsoft, Google sowie dem Facebook-Konzern Meta tausende Chipsysteme.
Das lässt die Geschäftszahlen von Nvidia – und damit auch den Börsenkurs – in die Höhe schnellen. Allein im vergangenen Quartal ging der Umsatz von 7,2 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 26 Milliarden Dollar hoch – ein Zuwachs von 262 Prozent.
Und die Nachfrage bleibt stark: Bei Nvidias leistungsstärkeren neuen Chipsystemen zeichnen sich Engpässe bis ins kommende Jahr hinein ab.
Am Anfang des KI-Booms Anfang 2023 hatte die Aktie des Konzerns noch rund 150 Dollar gekostet. Allein in diesem Jahr sprang der Kurs von rund 500 auf über 1200 Dollar hoch.

Schlüsseltechnologie für KI-Zukunft

Nvidia-Technik wurde ursprünglich für Grafikkarten entwickelt. Dann stellte sich aber heraus, dass sie sich auch hervorragend für die Rechenarbeit bei Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz eignen. Nvidias Chips wurden damit zu einer Schlüsseltechnologie für die KI-Zukunft – und der Konzern profitiert zusätzlich vom Geschäft mit dazugehöriger Software und Diensten.
Inzwischen komme Nvidia-Technik nicht mehr nur beim Training, sondern auch beim Betrieb von KI-Anwendungen zum Einsatz, betont Konzernchef Jensen Huang. Darin steckt potenziell ein noch stabileres Geschäft. Denn das Anlernen braucht zwar eine gewaltige Rechenleistung, ist jedoch nur einmal pro KI-Modell nötig. Huang geht auch davon aus, dass KI künftig alle möglichen Inhalte generieren wird, die heute aus Datenbanken abgerufen werden.
Nvidia ist außerdem im Geschäft mit sogenannten digitalen Zwillingen aktiv, mit denen Unternehmen Prozesse in ihren Fabriken mithilfe virtueller Kopien optimieren können.
Außerdem verkauft der Konzern Computer für automatisierte und selbstfahrende Autos.

Rivalen wie Intel und AMD versuchen, ebenfalls am KI-Boom teilzuhaben, konnten die Führungsposition von Nvidia aber bisher nicht gefährden.

apa/dpa

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