Montag, 28. Oktober 2024

Boeing plant Kapitalerhöhung von mehr als 15 Milliarden Dollar

Der angeschlagene US-Flugzeugbauer Boeing steht Insidern zufolge vor einer massiven Kapitalerhöhung. Die Finanzspritze von über 15 Milliarden Dollar (13,86 Mrd. Euro) solle am Montag durch eine Mischung aus Aktienverkäufen und wandelbaren Vorzugsaktien aufgebracht werden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag.

Finanzielle Lage des Unternehmens soll verbessert werden. - Foto: © APA/AFP/Getty / DAVID RYDER

Damit soll die finanzielle Lage des Unternehmens verbessert werden, die sich durch den anhaltenden Streik von rund 30.000 Beschäftigten in den US-Werken verschlechtert hat. Boeing lehnte eine Stellungnahme zunächst ab. Das Unternehmen hatte jedoch kürzlich in regulatorischen Dokumenten angekündigt, dass es bis zu 25 Milliarden Dollar in Aktien und Schulden aufnehmen könnte, um seine angeschlagenen Finanzen zu stärken und sein Investment-Grade-Rating zu schützen.

Der Airbus-Rivale steckt in einer tiefen Krise, nachdem sich Anfang Jänner eine Kabinentür während des Fluges gelöst hatte. Seitdem kämpft das Unternehmen mit verschärften behördlichen Kontrollen, Produktionseinschränkungen und schwindendem Kundenvertrauen. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Boeing einen Verlust von rund 6 Milliarden Dollar.

Um die Liquidität zu sichern, schloss der Konzern kürzlich eine Kreditvereinbarung über 10 Milliarden Dollar mit führenden Banken ab. Zudem kündigte Boeing den Abbau von 17.000 Stellen an, was rund 10 Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht. Die Ratingagenturen S&P, Moody's und Fitch drohen allerdings mit einer Herabstufung auf Ramschniveau, sollte Boeing neue Schulden aufnehmen ohne bestehende Verbindlichkeiten zu tilgen.

apa

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