Freitag, 11. Oktober 2024

Wurde Meloni ausspioniert? Krimi um das Konto der Ministerpräsidentin

In Italien wird gegen einen Ex-Bankangestellten ermittelt, der die Bankkonten der Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sowie weiterer hochrangiger Politiker ausspioniert haben soll. Über einen Zeitraum von 2 Jahren habe der Mann aus Bari die Girokonten von etwa 3500 Bankkunden ausgespäht, darunter die der Regierungschefin und einiger ihrer Minister. Die Motive des Mannes seien noch unklar.

Das Konto von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, aber auch jenes ihrer Schwester Arianna und anderer hochrangiger Politiker soll der Mann ausspioniert haben. - Foto: © APA/afp / ANDREAS SOLARO

Der ungewöhnliche Zugriff auf die Konten fiel bei einer internen Kontrolle auf. Es wurde Verdacht geschöpft, nachdem die häufigen Kontoabfragen des Angestellten aufgefallen waren. Der Mann wurde entlassen, nun wird wegen missbräuchlichen Zugangs zu Computersystemen und versuchter Beschaffung von Informationen gegen ihn ermittelt. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte Smartphones und Computergeräte.

Auch Konto des Staatspräsidenten betroffen

In einigen Fällen soll der Mann zudem Kreditkartenabrechnungen ausspioniert haben. Aus Sicht der Ermittler ist vor allem dies schwerwiegend. Denn mithilfe der Abrechnungen war es ihm auch möglich, die Bewegungen der Politiker zu beobachten und zu rekonstruieren. Der Ex-Bankangestellte bestritt Medienberichten zufolge, Daten heruntergeladen zu haben.

Zu den ausgespähten Konten gehörten die von Melonis Schwester Arianna sowie ihres Ex-Partners Andrea Giambruno, wie Medien berichteten. Darunter sind demnach aber auch die des Senatspräsidenten, des Verteidigungsministers und des designierten EU-Kommissars Roberto Fitto, die alle Melonis Partei Fratelli d'Italia angehören.

dpa

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