Donnerstag, 11. Januar 2024

Wer seinen Hund aussetzt, ist seinen Führerschein los

„Wir haben es versprochen, wir haben es getan“: Die Verkehrskommission im Parlament in Rom hat einen Änderungsantrag der Lega zur Straßenverkehrsordnung angenommen. Dieser sieht für Halter, die ihre Haustiere aussetzen, schärfere Strafen vor – bis zum Entzug des Führerscheins und, falls es durch das Tier zu tödlichen Unfällen kommt, Haftstrafen.

Nicht nur für die betroffenen Hunde ist es dramatisch, wenn sie an Autobahn oder Landstraße zurückgelassen werden – auch für den Verkehr ist es ein Problem. In Rom will man nun mit härteren Strafen dagegen vorgehen. - Foto: © shutterstock

Hunde, Katzen und andere Haustiere, die von ihren Herrchen auf der Straße ausgesetzt werden, sind in Italien zu einem echten Problem geworden – auch für die Verkehrssicherheit und besonders im Sommer.

Nun drohen bis zu zu 7 Jahre Haft, wenn das Aussetzen eines Haustieres zu einem Unfall mit Toten oder Verletzten führt, wie aus der neuen Straßenverkehrsordnung hervorgeht, die derzeit im Parlament in Rom diskutiert wird. Autofahrern, die beim Aussetzen eines Tiers erwischt werden, drohten zudem der lebenslange Entzug des Führerscheins, hieß es.

Auf diese Weise will Italien das Problem von streunenden Tieren bekämpfen. Nach Angaben des Umweltschutzverbands Legambiente wurden allein 2022 71.000 Hunde ausgesetzt.

Die Tierschützerin und Parlamentarierin, Michela Vittoria Brambilla, bezeichnete dieses Phänomen als „Barbarei“, das mit allen Mitteln bekämpft werden müsse.

Den Behörden bereiten streunende Hunde zunehmend Sorgen. Vor allem in Süditalien ist die Zahl der herrenlosen Vierbeiner auf den Straßen hoch. Mitunter greifen Rudel streunender Hunde auch Menschen an.

Ein Mangel an effizienten Sterilisierungskampagnen und an Tierheimen seien die Ursache, betonten Tierschützerinnen und Tierschützer. Dabei geben Gemeinden in Italien jährlich rund 100 Millionen Euro für Hundeheime aus.

stol/apa

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