US-Präsident Joe Biden hatte vor ein paar Tagen über die bevorstehende Wahl gesagt, er sei „zuversichtlich, dass sie frei und fair sein“ werde. Er wisse allerdings „nicht, ob sie friedlich sein“ werde. Trump äußerte nun die Ansicht, dass es einige radikale US-Bürger gebe, die „gefährlicher als China, Russland und all diese Länder“ seien.
„Für US-Bürger schockierend“
Das Wahlkampfteam von Trumps demokratischer Rivalin Kamala Harris kritisierte Trumps Äußerungen umgehend. „Ich weiß, dass die Leute im Laufe des vergangenen Jahrzehnts abgestumpft wurden, was Trump betrifft“, erklärte der Sprecher von Harris' Wahlkampfteam, Ian Sams. Die neuesten Äußerungen des Ex-Präsidenten müssten aber für US-Bürger „schockierend sein“.„Donald Trump legt nahe, dass seine amerikanischen Mitbürger schlimmere 'Feinde' sind als ausländische Gegner und er sagt, dass er das Militär gegen sie einsetzen würde“, fasste Sams Trumps Interviewäußerungen im Online-Dienst X aus seiner Sicht zusammen.
„Beängstigende Aussagen“
Zusammengenommen mit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, einem Präsidenten Immunität für seine Amtshandlungen zuzugestehen, und Trumps Ankündigung, „ab Tag eins ein Diktator zu sein, der willens ist, die Aufkündigung der Verfassung zuzulassen seien dies beängstigende“ Äußerungen, erklärte Sams.Am 6. Jänner 2021 hatten fanatische Anhänger Trumps das US-Kapitol in Washington - den Sitz beider Kongresskammern - gestürmt, als dort gerade der Wahlsieg von US-Präsident Biden offiziell bestätigt werden sollte. Kurz zuvor hatte Trump in einer Rede seine Anhänger angestachelt mit dem aus der Luft gegriffenen Vorwurf, der Wahlsieg Bidens sei durch Betrügerei zustande gekommen.