Donnerstag, 11. Januar 2024

Tote bei schweren Unruhen in Papua-Neuguinea

Bei den schweren Krawallen in Papua-Neuguinea sind Berichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Vor allem in der Hauptstadt Port Moresby war es am Mittwoch zu Chaos und Plünderungen gekommen, nachdem viele Sicherheitsbeamte wegen einer Panne bei ihrer Gehaltsauszahlung die Arbeit niedergelegt hatten, berichtete der australische Sender ABC am Donnerstag unter Berufung auf die Polizeizentrale in Lae. Augenzeugen sprachen von „totaler Anarchie“.

Geschäfte wurden geplündert. - Foto: © APA/AFP / ANDREW KUTAN

Insgesamt habe es mindestens 15 Tote gegeben, 8 in der Hauptstadt Port Moresby und 7 in der nördlichen Stadt Lae, hieß es weiter. Was als friedliche Demonstration von Polizisten und anderen Beamten vor dem Parlamentsgebäude in Port Moresby begonnen hatte, war kurze Zeit später dramatisch eskaliert. Auslöser soll eine technische Panne bei der Auszahlung der Beamtengehälter gewesen sein. Vielen wurde demnach nur etwa die Hälfte dessen gezahlt, was sie sonst verdienen.

Die Betroffenen dachten offenbar, ihnen sei kurzfristig das Einkommen gekürzt worden und traten in den Streik. Viele Bürger hätten die Situation ausgenutzt, um Läden zu plündern, schrieb die örtliche Zeitung „Post Courier“.

Premierminister James Marape hatte daraufhin das Militär zur Hilfe gerufen. Am Donnerstag patrouillierten zahlreiche Soldaten durch die Stadt, um die Lage unter Kontrolle zu halten. Nach Angaben von Ladenbesitzern und Unternehmern sind die Zerstörungen und finanziellen Verluste enorm. Unter anderem wurde ein großes Einkaufszentrum in Brand gesetzt. Einige sprachen vom „dunkelsten Tag in der Geschichte Papua-Neuguineas“.

Marape versicherte den Beamten, dass es sich bei den Auszahlungen um einen Irrtum gehandelt habe und das fehlende Geld mit dem nächsten Gehalt ausgezahlt werde. Er räumte ein, dass die Zeiten wirtschaftlich extrem schwierig seien, „aber solche Gesetzlosigkeit hilft nicht“.

Das Commonwealth-Land Papua-Neuguinea wird zum australischen Kontinent gerechnet und hat etwa zehn Millionen Einwohner. In dem pazifischen Inselstaat leben viele Menschen in großer Armut.

apa

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