Dienstag, 5. März 2024

Spionage-Skandal in Italien zieht weitere Kreise

Der Spionage-Verdacht gegen einen Finanzpolizisten und weitere 15 Personen wegen der mutmaßlichen Vergabe vertraulicher Daten über Spitzenpolitiker, Unternehmer und Fußballer zieht weitere Kreise und beschäftigt jetzt auch das Parlament in Rom.

Staatsanwalt Giovanni Melillo - Foto: © ANSA / ETTORE FERRARI / FRR

Die Anti-Mafia-Kommission des Parlaments plant morgen eine Anhörung des nationalen Anti-Mafia-Staatsanwalts Giovanni Melillo und des Generalstaatsanwalts von Perugia, Raffaele Cantone, die über die Ermittlungen berichten sollen.

Cantone und Melillo hatten darum gebeten, der Kommission sowie dem parlamentarischen Ausschuss für die Sicherheit der Republik (COPASIR) und dem Selbstverwaltungsorgan der Justiz (CSM) über den Fall zu berichten, in dem ein Finanzpolizist angeblich eine Reihe von hochrangigen Politikern und Prominenten bespitzelt haben soll.

Ermittlungen gegen 15 Personen

Dem Finanzpolizisten Pasquale Striano wird vorgeworfen, während seines Einsatzes bei der nationalen Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft illegal auf die Daten einer Vielzahl von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zugegriffen zu haben, darunter auch mehrere Minister.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass einige der Daten, die Striano durch illegalen Zugriff auf Datenbanken erlangt haben soll, für journalistische Zwecke verwendet wurden.

Unter den 15 Personen, gegen die im Zusammenhang mit dem Fall ermittelt wird, befinden sich auch mehrere Journalisten, darunter einige der Tageszeitung „Domani“. Andere Daten könnten an einen privaten Ermittler weitergegeben oder von Striano für persönliche Zwecke verwendet worden sein.

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