Sonntag, 25. August 2024

Solingen: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts

Nach der Messerattacke von Solingen mit 3 Toten und mehreren Schwerverletzten ermittelt die deutsche Bundesanwaltschaft gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Die Ermittlungen laufen. - Foto: © APA/dpa / Thomas Banneyer

Das teilte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde am Sonntag mit. Zuvor hatte sich ein 26-jähriger Syrer den Ermittlungsbehörden gestellt (STOL hat berichtet). Es wurde U-Haft verhängt.

Der 26-Jährige habe angegeben, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Die Tatbeteiligung dieser Person werde intensiv geprüft. Laut „Spiegel“ ist die Kleidung des Mannes schmutzig und blutverschmiert gewesen.

Mittlerweile befindet sich der Verdächtige in Karlsruhe. Dort wurde er einem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt. Dieser habe Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts der IS-Mitgliedschaft und wegen Mordes erlassen, teilte die Bundesanwaltschaft danach mit.

IS reklamierte Tat für sich

Der IS reklamierte die Tat für sich. So behauptet der IS über seinen Propaganda-Kanal AMAQ, der Angreifer von Solingen sei ein IS-Mitglied gewesen. Die Attacke sei aus „Rache für Muslime in Palästina und anderswo“ erfolgt und habe „Christen“ gegolten. Die Düsseldorfer Polizei prüft ein erhaltenes Bekennerschreiben des IS auf Echtheit, wie ein Sprecher mitteilte.

Sicherheitsbehörden sehen durch den Krieg im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas gestiegene Gefahren durch Terrorismus und Radikalisierung. Eine Bestätigung der Sicherheitsbehörden für ein islamistisches Tatmotiv gibt es bisher aber nicht.

Verletzte außer Lebensgefahr

Gute Nachrichten kamen am Sonntag aus dem städtischen Klinikum Solingen: Die schwer verletzten Opfer sind auf dem Weg der Besserung. „Alle vier noch stationär behandelten Patienten sind über den Berg“, sagte der medizinische Geschäftsführer und ärztlicher Direktor, Thomas Standl, dem Fernsehsender Welt TV. Weitere Verletzte wurden in Krankenhäuser nach Wuppertal und Remscheid gebracht.

apa

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