Selenskyj zeigt sich siegessicher
Selenskyj zeigte sich einmal mehr auch siegessicher. „Ich bin überzeugt, dass die Ukraine definitiv gewinnen wird“, sagte er. Ukrainische Medien, die in aller Regel keine Kritik üben an Selenskyj, hoben ausdrücklich hervor, dass der Präsident in seiner Videobotschaft nicht reagiert habe auf die viel beachteten Aussagen des ukrainischen Oberkommandierenden, Walerij Saluschnyj, nach denen der Abnutzungskrieg in die Sackgasse geraten sei. Stillstand auf dem Schlachtfeld helfe nur Russland, die Verluste seiner Armee auszugleichen, hatte Saluschnyj gesagt.Selenskyj meinte vielmehr, dass Russland im Schwarzen Meer allmählich die Kontrolle verliere und sich dort in die östlichen Regionen zurückziehe. „Wir werden sie auch dort erreichen“, sagte er. Russland hingegen betont immer wieder, die Kontrolle in den Gewässern zu haben und fliegt dort etwa auch mit Kampfflugzeugen Patrouillen.
Ukraine macht Fortschritte auf dem Weg in die EU
In seiner Videobotschaft informierte Selenskyj zudem über ein Gespräch mit EU-Ratspräsident Charles Michel – demnach mache die Ukraine Fortschritte auf dem Weg in die EU. Das Land hat den Kandidatenstatus und rechnet fest mit dem Beginn von Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr. „Die Entscheidung wird bedeutend sein, ein sehr symbolischer Schritt, der reflektiert, wie viel die Ukraine erreicht hat“, sagte er. Die EU hat bisher keine Entscheidung getroffen.Die Ukraine spürt nach den Worten ihres Außenministers Dmytro Kuleba kein Nachlassen der internationalen Hilfe im Kampf gegen Russland. Trotz des Krieges in Nahost sehe er momentan nicht, dass die Unterstützung der Partner in irgendeiner Form abnehme, sagte Kuleba in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ am Freitagabend. Vielmehr habe Kiew Zusagen auf allen Ebenen erhalten, dass die Unterstützung für die Ukraine fortgeführt werde.
Zur Diskussion um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine sagte Kuleba, er verstehe, dass Deutschland mehr Zeit brauche, um die Entscheidung dazu zu treffen. Das Reichweiten-Argument mache allerdings keinen Sinn, sondern es gehe vielmehr um Vertrauen. Sein Land habe versprochen, dass diese Art von Waffen nicht auf russischem Territorium eingesetzt werden sollen. „Wir stehen zu unserem Wort“, sagte Kuleba.