Freitag, 29. September 2023

Russland feiert Jahrestag der Annexion ukrainischer Gebiete

Mit einem großen Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau feiert Russland am Freitag den ersten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Zwar kontrollieren die russischen Besatzer keine dieser Regionen ganz und mussten okkupierte Teile angesichts der Gegenoffensive der Ukraine wieder aufgeben.

Festkonzert auf dem Roten Platz geplant. - Foto: © APA/AFP / NATALIA KOLESNIKOVA

Dennoch verfolgt die Atommacht in ihrem bereits seit mehr als eineinhalb Jahren dauernden Angriffskrieg weiter das Ziel einer kompletten Einnahme der Gebiete. Unter Bruch des Völkerrechts hatte Kremlchef Wladimir Putin die Regionen vor einem Jahr nach international nicht anerkannten Scheinabstimmungen zu neuen Regionen Russlands erklärt und dies in der Verfassung verankert. Kein Land auf der Welt erkennt dies an.

Das mit Teilnahme russischer Popstars wie Dima Bilan oder Sergej Lasarew geplante Konzert (Beginn 16.30 Uhr MESZ) will der Kreml vor allem als innenpolitische Machtdemonstration nutzen. Das Motto „Ein Land, eine Familie, ein Russland“ erinnere an Losungen wie in Nazideutschland unter Diktator Adolf Hitler, kommentierte das unabhängige russischsprachige Portal „Medusa“.

Putin hatte am Donnerstag auch per Dekret den 30. September (Samstag) zum offiziellen Feiertag erklärt – zum „Tag der Vereinigung“ der Regionen mit Russland. An dem Tag vor einem Jahr unterzeichnete Putin im Kreml mit den von Moskau in den Regionen eingesetzten Statthaltern die Dekrete über die Einverleibung. Das Festkonzert soll die Menschen auf den neuen Feiertag einstimmen.

Moskaus Machtapparat ließ seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 immer wieder solche Konzerte, die eine breite Unterstützung der Russen für den Krieg demonstrieren sollen, organisieren. Dort hatte auch Putin Reden gehalten. Seine Auftritte werden aber vorher nicht angekündigt.

Oft werden laut Medien Angestellte des öffentlichen Dienstes, Beamte und Studenten gedrängt, die Konzerte zu besuchen. Angekündigt bei dem neuen Propagandakonzert sind auch Polina Gagarina, Nikolai Baskow, Grigori Leps und der ultranationalistische Sänger Shaman.

apa

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