Montag, 22. Januar 2024

Polens Premier will mehr Hilfe für die Ukraine mobilisieren

Der neue polnische Ministerpräsident Donald Tusk ist zu einem überraschenden Besuch in Kiew eingetroffen. Er will mit der Kiewer Führung mehr westliche Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine mobilisieren. Dies sei eines der Hauptziele seines Besuchs, sagte Tusk am Montag in der ukrainischen Hauptstadt. Zugleich wolle er zeigen, dass Polen „der zuverlässigste und stabilste Verbündete der Ukraine in diesem tödlichen Kampf gegen das Böse“ sei.

Tusk zu Überraschungsbesuch in Kiew. - Foto: © APA/AFP / WOJTEK RADWANSKI

Die russische Invasion betreffe die Sicherheit der ganzen Welt, aber insbesondere Polens wegen der geografischen Nähe. „Es gibt nichts Wichtigeres, als die Ukraine bei ihren Kriegsanstrengungen gegen den russischen Angriff zu unterstützen“, sagte Tusk nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP vor Reportern.

Natürlich gebe es mit der Ukraine auch Interessenskonflikte. „Wir werden im Geiste der Freundschaft darüber sprechen, um diese Probleme so schnell wie möglich zu lösen“, sagte er vor seinen Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal. Unter anderem bereitet polnischen Bauern und Logistikunternehmern die Konkurrenz aus dem Nachbarland Sorgen.

Tusk kam am Montag mit dem Zug in Kiew an - aus Gründen der Sicherheit wie üblich ohne öffentliche Ankündigung. Gegen Mittag wurde in der Hauptstadt und in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst. Auf einem russischen Stützpunkt an der Wolga sei ein Kampfjet aufgestiegen, der Raketen abfeuern könne, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

Zuletzt waren die Beziehungen zwischen den Regierungen und in Kiew und Warschau durch Streitigkeiten über Getreideimporte und den Aktivitäten ukrainischer Speditionen belastet. Polnische Lkw-Fahrer und Landwirte hatten deswegen zeitweise Grenzübergänge blockiert.

apa

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