„Beinahe jedes Dokument und jede Einrichtung, die sich heutzutage mit Menschenrechten beschäftigen, setzen sich auch mit Sachverhalten Minderheiten betreffend auseinander. Zahlreiche Institutionen, Ämter und Büros wurden eigens dafür eingerichtet; eine Vielzahl an Berichten, Empfehlungen und sogar verbindlichen Dokumenten wurde erlassen“, heißt es in der Presseaussendung.
All dies bringe aber nichts, „wenn eine Minderheitenbevölkerung bzw. deren Vertreter meinen, sich über die Empfehlungen von Experten hinwegzusetzen oder aber Pakte mit Personen bzw. Parteien schmieden, die nichts vom Minderheitenschutz halten“.
So sei es aktuell in Südtirol der Fall. „Die Südtiroler Volkspartei (SVP), bei welcher der Minderheitenschutz und der Erhalt der deutschen und ladinischen Volksgruppe im südlichen Teil Tirols theoretisch groß geschrieben werden, gedenkt, mit den Brüdern Italiens (Fratelli d’Italia) eine Regierungskoalition für die nächsten fünf Jahre einzugehen. Was will man sich davon erhoffen? Angeblich einen Ausbau der Autonomie, zumal die Partei von Giorgia Meloni zurzeit die italienische Regierung in Rom bildet. Vertreter dieser Partei hatten aber noch nie etwas für die deutsche und ladinische Sprachgruppe in Südtirol übrig. Was für sie zählt, ist lediglich ihre Italianità. Hinzu kommt, dass die Vertreter der Brüder Italiens schon in den ersten Wochen nach den Landtagswahlen mit Drohungen und Erpressungen um sich geworfen haben – und die SVP macht sofort einen Kniefall. Wie tief kann man nur sinken! Wie schnell sich die vermeintliche Volkspartei Südtirols nur blenden lässt!“, schreibt Melanie Mair von der Jungen Süd-Tiroler Freiheit.