Samstag, 20. Juli 2024

Linksextremismus ist längst kein schrulliges Luftschloss mehr

„Die extremen Linken und Rechten sind die großen Intoleranten und sehen die Gewalt, Zerstörung und sogar Mord als probate Mittel zur Durchsetzung ihrer kruden Ideologien.“ Ein Kommentar von „Dolomiten“-Redakteur Michael Fink.

Michel Fink: „Alle Extremisten, ob links, rechts oder religiös haben seit jeher nur Unheil gebracht.“ - Foto: © ÖA / jaidermartina

Die linksfaschistische Szene in Südtirol ist bereits seit geraumer Zeit in eine neue Dimension eingetreten. Dies zeigen die jüngst bekannt gewordenen Drohungen gegen Quästor Paolo Sartori. Es hat sich doch tatsächlich eine Gruppe gebildet, deren Vorbild die Terroristen der Rote Armee Fraktion RAF sind.

Es stellt sich daher die Frage, was wir uns von dieser total verpeilten Truppe noch zu erwarten haben. Wann wird das Maurerfäustel ausgepackt und Jagd auf die Gegner gemacht? In anderen Ländern Europas alles schon passiert. Eine dieser Aktivistinnen sitzt sogar im EU-Parlament. Absolut verkehrte Welt.

Die Drohungen sind Ausdruck eines Weltbildes, das noch nie zu einer gesunden und funktionierenden Gesellschaft geführt hat.
Michael Fink


Es ist nicht die erste erschreckende Entgleisung der Südtiroler Zelle und fällt keineswegs in die Rubrik Lausbubenstreich. Die Drohungen sind Ausdruck eines Weltbildes, das noch nie zu einer gesunden und funktionierenden Gesellschaft geführt hat.

Alle Extremisten, ob links, rechts oder religiös haben seit jeher nur Unheil gebracht. Der überzeugte und fanatische Linke ist auf Augenhöhe mit seinem rechten Pendant. Am Ende des Kreises treffen sich die Kommunisten und Nazis. Sie vereint die Ablehnung Andersdenkender, sie sind die großen Intoleranten, die Gewalt, Zerstörung und Mord als probate Mittel zur Durchsetzung ihrer kruden Ideologien verstehen. Die Anarchie und Unterdrückung ist ihr Gesetz, das Aushebeln bestehender Systeme das Ziel.

Der anständige Knall ist der große Wunsch, die Hetze der Wegweiser in diese Richtung.
Michael Fink


Man kann darüber diskutieren ob die Globalisierung einerseits und die unkontrollierte Zuwanderung andererseits sinnvolle Erfindungen der aktuellen Politik sind. Aber eben: Es kann und muss diskutiert werden. In dieser polarisierten Stimmung wird die Diskursfähigkeit zum scheuen Reh, das Recht des Stärkeren ist die neue Sprache. Wer sich nicht willig zeigt, muss mit Gewalt zur Räson gebracht werden. Beide Seiten kämpfen für die Deutungshoheit und radikalisieren sich immer weiter weg von der vernünftigen Mitte. Der anständige Knall ist der große Wunsch, die Hetze der Wegweiser in diese Richtung.

Der linke Extremismus wird allzu oft als Luftschloss einer schrulligen Truppe dargestellt. Als Schwester im Geiste der Hakenkreuzfraktion ist er schlussendlich aber eine brandgefährliche Denkweise. Aus der Lust zur Opposition entwickelt sich die Bereitschaft zur Gewalt. Das Stänkern und Provozieren ist der Szene zu langweilig geworden, man geht in die Aktion über. Am Beispiel Deutschland lässt sich erkennen, zu was die Anarchisten und Autonomen fähig sind, hierzulande wird derzeit noch mit Worten gedroht, bleibt nur zu hoffen, dass die Grenze zur Tat noch weit entfernt ist.

michael.fink@athesia.it

stol

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