Zusammen mit den 2 Gemeinderäten der „Civica di Laives“, mit der sich die SVP programmatisch schnell einig geworden sei, und den 5 Gemeinderäten der 3 Mitte-rechts-Parteien habe seine Koalition die Unterstützung von 15 der insgesamt 27 Gemeinderäte. Obwohl Forza Italia keinen Vertreter in der Stadtregierung habe, sei die Zentrumspartei Teil der Koalition, betonte Seppi.
Regiert wird Südtirols viertgrößte Stadt mit ihren ca. 18.300 Einwohnern künftig von einem Stadtrat, in dem 3 SVP-Vertreter sitzen: Der Bürgermeister, Marlene Hofer und Walter Landi. Vizebürgermeisterin wird Debora Pasquazzo („Civica di Laives“), Mitte-Rechts sendet Antonio Cantoro (FdI) und Paolo Zenorini (Lega) in die Stadtregierung. Die Kompetenzen für die „5 neuen, sehr motivierten“ Stadträte hat Seppi noch nicht verteilt.
„Ich möchte die Zuständigkeiten über Makrothemen verteilen. Kommende Woche werde ich bekanntgeben, welcher Stadtrat welche Themen übernimmt“, kündigte der 51-Jährige an, der der Mitte-links-Opposition die Hand reichen will.
„Das hat uns SVPlern nicht gefallen“
„Wir haben vorgeschlagen, dass ein Mitte-Links-Vertreter, eventuell Sara Endrizzi, für die Hälfte der Amtszeit die Präsidentschaft des Gemeinderates übernimmt. Fratelli d'Italia, die Lega und Forza Italia sind für diesen SVP-Vorschlag offen. Die Antwort steht aber noch aus.“Deutliche Kritik übte Seppi auf der Pressekonferenz an der Liste „Uniti per Laives“ von Exbürgermeister und Landesrat Christian Bianchi. „Das Motto ‚Niemals einen SVP-Bürgermeister‘ hat uns nicht gefallen. Bianchi hat in der Stichwahl die ethnische Karte gezogen und versucht, einen Keil in die Bevölkerung von Leifers zu treiben“, unterstrich Seppi, der sich selbst als „Person der Mitte“ sieht. Die Richtungsentscheidung für die Koalition sei auch aufgrund seiner politischen Erfahrung gefallen, wonach „Mitte-Rechts eine konkretere Mentalität hat“, wie er im Gespräch mit den „Dolomiten“ erklärte.
„Viele Projekte der öffentlichen Hand wurden in Leifers bereits umgesetzt oder eingeleitet und sehr wichtige Vorhaben sind noch zu realisieren.“ Dabei hoffe er auf die Zusammenarbeit mit der Landesregierung, aber auch mit Rom, wobei die politischen Bande, die mit der Koalition geknüpft wurden, helfen sollen.
Landesrat Marco Galateo (FdI), der bei der Vorstellung des Stadtrates dabei war, zeigte sich „sehr zufrieden“ über die Vertreter des Mitte-rechts-Lagers im Stadtrat. „Fratelli d’Italia regiert in Rom, ist Teil der Landesregierung und jetzt des Ausschusses in Leifers. Wir können sagen, dass die Tabus gefallen sind. Der Meloni-Effekt hat Leifers erreicht.“