Insgesamt benötigten etwa die Hälfte der rund elf Millionen Einwohner Haitis Hilfe, darunter mehr als drei Millionen Kinder. Ein großes Problem sei weiterhin die Ernährungsunsicherheit. Das Land sei „nur noch einen Schritt von einer Hungersnot entfernt“, hieß es. Darüber hinaus hätten 45 Prozent der Menschen in Haiti keinen Zugang zu sauberem Wasser.
Der UN-Sicherheitsrat hatte die Bandengewalt am Donnerstag „aufs Schärfste“ verurteilt. Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Anstrengungen verdoppeln, um der Bevölkerung humanitäre Hilfe zu leisten und die haitianischen Sicherheitskräfte zu unterstützen.
Die Krise in Haiti ist seit Ende Februar immer weiter eskaliert. Die mächtigen Banden verhinderten zuletzt die Rückkehr von Interims-Premierminister Ariel Henry von einer Auslandsreise. Henry trat daraufhin zurück. Derzeit verfügt Haiti über keine funktionierende Regierung. Ein Präsidialrat aus Vertretern verschiedener Parteien und gesellschaftlicher Gruppen soll nun vorübergehend die Amtsgeschäfte übernehmen.