Israels Delegation in Paris soll wiederum laut dem Sender von ihrer Regierung die Vollmacht für eine gewisse Flexibilität bei den eigenen Positionen erhalten haben. Israel lehne jedoch die Hamas-Forderung nach einem dauerhaften Waffenstillstand und der Beendigung des Krieges weiter strikt ab, hieß es.
„Die Bemühungen drehen sich darum, einen Grundrahmen mit klaren Kriterien dafür zu schaffen, worüber wir diskutieren und worüber nicht“, zitierte der Sender den Regierungsbeamten. „Eine Einigung steht nicht bevor. Das Ziel ist es, eine solche vor dem Beginn des Monats Ramadan zu erzielen.“ Der muslimische Fastenmonat beginnt um den 10. März. Benny Gantz, Minister in Israels Kriegskabinett, warnte die Hamas erneut vor einer möglichen Ausweitung des Einsatzes auf die Stadt Rafah im Süden Gazas.
Israel bereitet derzeit eine umstrittene Militäroffensive auf die an Ägypten angrenzende Stadt vor, um nach eigenen Angaben die verbliebenen Hamas-Bataillone zu zerschlagen und dort vermutete Geiseln zu befreien. Die Regierung hat aber noch keinen Einsatzbefehl erteilt. In dem Ort haben Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. In früheren Äußerungen hatte Gantz angekündigt, dass die Offensive in Rafah selbst im Ramadan beginnen könne, wenn bis dahin keine Vereinbarung zur Freilassung von mehr als 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas erzielt ist. „Wir werden jeden Ort erreichen, wo Hamas-Terroristen sind“, sagte der israelische Minister am Freitag in einer Video-Botschaft.
Bisher über 29.500 Tote und unzählige Verletzte
Laut Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums vom Freitag stieg die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges vor fast 5 Monaten auf bereits 29.514 Tote und 69.616 Verletzte. Die Zahlen, bei denen nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird, können unabhängig nicht überprüft werden.Auslöser des Krieges war ein Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen und verschleppten 250 weitere in den Gazastreifen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Unterdessen verschärft sich auch die Lage an der Nordgrenze Israels zum Libanon. Bei einem israelischen Luftangriff wurden nach Angaben der Hisbollah-Miliz 3 Menschen getötet. Wie die schiitische Miliz am Freitag mitteilte, wurden am Vortag ein Gesundheitszentrum und Rettungswagen getroffen. Israels Armee hatte hingegen mitgeteilt, der Angriff habe sich gegen eine militärische Einrichtung der Hisbollah gerichtet.
Der israelische Außenminister Israel Katz warnte die vom Iran unterstützte Miliz am Freitag mit deutlichen Worten. „Wir werden nicht mehr lange auf eine diplomatische Lösung im Norden warten“, schrieb Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). Laut der „Times of Israel“ führte die israelische Marine in der vergangenen Woche „umfangreiche“ Übungen durch. Das Militär bereite sich auf einen möglichen Krieg vor, schrieb die israelische Zeitung am Freitag.