Donnerstag, 26. September 2024

Harsche Kritik von Tschenett: „Schwimme mit dem Strom oder du wirst mundtot gemacht“

Nachdem bekannt wurde, dass die Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner ein Disziplinarverfahren gegen die Direktorin der Bozner Goethe-Schule, Christina Holzer, anstrengen will, hat unsere Redaktion eine Flut von Solidaritätsbekundungen für Holzer erreicht – unter anderem von Tony Tschenett. Der ASGB-Vorsitzende nimmt sich in seiner Stellungnahme, die wir hier vollinhaltlich abdrucken, kein Blatt vor dem Mund.

Tony Tschenett: „Dafür sollte man die Direktorin unterstützen, nicht bestrafen.“ - Foto: © Matteo Groppo

„Die Tatsache, dass Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner ein Disziplinarverfahren gegen die Direktorin der Bozner Goetheschule, Christina Holzer, eingeleitet hat, spricht Bände über die alarmierenden Zustände in der Landesdirektion für deutschsprachige Grund-, Mittel- und Oberschulen (Hier lesen Sie mehr dazu).

„Dieses Verfahren ist nichts anderes als ein Warnschuss: Schwimme mit dem Strom oder du wirst mundtot gemacht“

Es ist ein bitteres Zeichen dafür, dass in Zukunft jede Form von Eigeninitiative seitens der Direktoren und Lehrkräfte im Keim erstickt werden soll. Dieses Verfahren ist nichts anderes als ein Warnschuss: ,Schwimme mit dem Strom oder du wirst mundtot gemacht.' Es ist eine klare Botschaft: Wer sich nicht den Prinzipien des Schulamtes und den Vorgaben des zuständigen Landesressorts beugt, muss mit Konsequenzen rechnen.

Was hat Christina Holzer eigentlich verbrochen?

Und was hat Christina Holzer eigentlich ,verbrochen'? Sie hat gemeinsam mit ihrem engagierten Team ein mutiges und innovatives Modell entwickelt, das der Realität an ihrer Schule gerecht wird. Kinder mit Defiziten in der deutschen Sprache sollten intensiver gefördert und auf ihre zukünftige Schullaufbahn bestmöglich vorbereitet werden. Dieses Modell ist kein Fehler – im Gegenteil, es ist ein Beispiel für verantwortungsvolle Pädagogik und hat das Wohl der Kinder im Blick. Dafür sollte man sie unterstützen, nicht bestrafen!

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Es erinnert mich an eine ähnliche Posse vor etwa 10 Jahren

Dass dieses Engagement nun mit einem Disziplinarverfahren abgestraft wird, empfinde ich als ungeheuerlich und zutiefst empörend. Es erinnert mich an eine ähnliche Posse vor etwa 10 Jahren: Damals erließ der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs, Thomas Schael, einen sogenannten ,Maulkorberlass'. Ein Primar hat sich dem widersetzt, und prompt wurde ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Die Welle der Solidarität, die dieser Primar damals erfahren hat, war überwältigend und unvergessen.

Meine Solidarität hat Frau Direktorin Holzer uneingeschränkt

Ich wünsche mir von Herzen, dass Frau Holzer nun ebenfalls die breite Unterstützung erfährt, die sie verdient. Denn hier geht es nicht nur um eine einzelne Person – es geht um den Mut, sich für das Richtige einzusetzen. Meine Solidarität hat Frau Direktorin Holzer uneingeschränkt.

stol

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