„Das Unternehmen, das den Dienst übernimmt, muss sich nicht nur darum kümmern, dass die Züge planmäßig fahren, sondern unter anderem das Personal entsprechend koordinieren und zudem das Rollmaterial warten“, heißt es in der Aussendung weiters. 44 Züge für die regionalen Fahrten werden dabei dem neuen Dienstleister vom Land bereitgestellt. Unternehmen im Bahnsektor haben 110 Tage Zeit, ihre Angebote einzureichen.
110-Tage-Frist für Einreichungen
Seit Ende 2023 ist es EU-weit gesetzlich vorgegeben, dass die Beauftragung von Bahndiensten ausgeschrieben werden muss und nicht mehr direkt vergeben werden kann. Ausgearbeitet wurde die Ausschreibung für Südtirol von der Landesabteilung Mobilität und der Vergabeagentur des Landes, mit Beratung durch Fachleute sowie zusammen mit der Wettbewerbsbehörde AGCM, der Behörde für Verkehrsregelung ART und der staatlichen Antikorruptionsbehörde ANAC.Für den Bereich gelten neben den Vorgaben der EU auch jene des Mobilitätsgesetzes des Landes und des Vergabekodexes. „Wir setzen somit den vom Gesetz vorgegebenen Weg des Wettbewerbs und der Rechtsstaatlichkeit fort“, betont der zuständige Landesrat Daniel Alfreider. Durch die Vergabe in einem Los erhoffe sich das Land mehr Effizienz und bessere Vernetzung, auch bei noch dichteren Fahrplänen, wie etwa durch die Umsetzung des Südtirolplans für die Mobilität oder nach Eröffnung der elektrifizierten Vinschgerbahn, der Riggertalschleife, des Virgltunnels und vor allem dann des Brennerbasistunnels.
Für Alfreider ist dies ein weiterer Schritt hin, die Dienste für die Fahrgäste weiter auszubauen, zu stabilisieren und zuverlässig zu machen sowie den Zug als wahre Alternative zum Auto in Südtirol insgesamt zu stärken.
Eisenbahn-Kollektivvertrag für Mitarbeiter soll Besserstellung bringen
Wie im Vergabeverfahren vorgesehen, seien Interessensgruppen, Vertreter des Sektors und der Gewerkschaften im Zuge der Erarbeitung der Ausschreibung konsultiert worden. Für die Mitarbeitenden soll der Eisenbahn-Kollektivvertag gelten. Damit ergebe sich für viele Mitarbeitenden eine Besserstellung, sagt der Landesrat.
Über die Sozialklausel haben die Mitarbeiter laut Alfreider zudem die Garantie, mit den gleichen wie bei der bisherigen Arbeit erworbenen Rechten übernommen zu werden.