Donnerstag, 19. Oktober 2023

Früher „ban Luis“, jetzt „mit Luis“

„War man früher ,ban Luis', so werben Landtagskandidaten 10 Jahre später ,mit dem Luis'. Warum das so ist, hat viele Gründe.“ Ein Kommentar von „Dolomiten“-Sonderberichterstatterin Barbara Varesco.

„War man früher ,ban Luis', so werben Landtagskandidaten 10 Jahre später ,mit dem Luis'. - Foto: © DLife

Zugegeben, in der Ära Durnwalder war nicht alles Gold, was glänzte. Aber es war eine Ära, und dazu gemacht hat sie „der Luis“. Wer ein Anliegen hatte, tingelte um 6 Uhr früh zum Landeshauptmann, war „ban Luis“ und hatte mit etwas Glück sein Problem gelöst oder zumindest das Geld für ein Frühstück in der Tasche.

Bittgangdemokratie hieß es nachträglich. Man kann es aber auch Volksnähe nennen, die jede Volkspartei so dringend braucht. Jene 5 Minuten des Zuhörens, in denen Durnwalder jedem das Gefühl gab, wichtig zu sein. Und selbst daraus Energie zog.

Der einfachste Grund ist, weil man ihn mag. Weil er nie den Nobelpreis für Demokratie verdiente, diesen aber auch nie wollte.
Barbara Varesco


War man früher „ban Luis“, so werben Landtagskandidaten 10 Jahre später „mit dem Luis“. Warum das so ist, hat viele Gründe. Weil ältere Semester wie ich sich mit ihm an die Zeit erinnern, wo sie noch ohne Kreuzweh aus dem Bett kamen? Vielleicht.

Der einfachste Grund ist aber, weil man ihn mag. Weil er nie den Nobelpreis für Demokratie verdiente, diesen aber auch nie wollte. Weil Politiker mit Kanten, Humor und ohne Arroganz selten sind. Und man diesen Fehler eher verzeiht.

barbara.varesco@athesia.it

Seit 10 Jahren nicht mehr Politiker, wird vor der Wahl einer umschwärmt wie keiner: Luis Durnwalder. Mit dem Landeshauptmann a.D. werben viele SVPler, Lega-Landesrat Massimo Bessone in einem gemeinsamen Video und Thomas Widmann zückt alte Fotos. Hier lesen Sie mehr dazu.

stol

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