Freitag, 7. Juni 2024

Dutzende Drohnenangriffe auf Ukraine

Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew in der Nacht auf Freitag mit 53 Kampfdrohnen und fünf Marschflugkörpern angegriffen. Die Marschflugkörper sowie 48 Drohnen hätten zwar von der Luftverteidigung abgeschossen werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe in der Früh auf Telegram mit. Doch nahe der Hauptstadt brach dennoch ein Brand in einer Industrieanlage aus. Auch am Vormittag dauerten die Löscharbeiten weiter an, wie der Zivilschutz mitteilte.

Russland greift die Ukraine weiter mit Drohnen an. - Foto: © APA/AFP/POOL / SAMEER AL-DOUMY

Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Neben Kiew waren unter anderem auch die Regionen Odessa, Dnipropetrowsk und Cherson von den nächtlichen Angriffen betroffen.

Russland wirft Ukraine Angriffe auf zivile Ziele vor

Russland warf der Ukraine unterdessen vor, US-Raketen auf zivile Ziele auf russischem Territorium abgeschossen zu haben. Die USA beschuldigte Russland erstmals, durch Waffenlieferungen an die Ukraine für den Tod von Frauen und Kindern in Russland verantwortlich zu sein.

Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte, die Ukraine habe von den USA gelieferte Waffen in der vergangenen Woche für Angriffe in der Grenzregion Belgorod genutzt. Erklärungen der US-Regierung, die grünes Licht für solche Angriffe gäben, kämen „einem Geständnis ... für den Mord an Kindern und Frauen in der Region Belgorod“ gleich, sagte sie. „Fragmente von HIMARS-Raketen werden als direkter Beweis dienen“, kündigte die Sprecherin zudem mit Hinweis auf dieses US-Waffensystem an. Sie zeigte keine Raketensplitter vor.

Dieser Vorwurf folgt auf Warnungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass der Westen mit dem Feuer spiele und einen globalen Konflikt riskiere, wenn er zulasse, dass die Ukraine von ihm gelieferte Waffen auf russisches Gebiet abfeuere. Russland hatte das Nachbarland im Februar 2022 überfallen und hält seither große Gebiete im Osten und Süden der Ukraine besetzt.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge darf die Ukraine nach internationalem Recht zur eigenen Verteidigung militärische Ziele in Russland angreifen. „Die Ukraine hat das Recht zur Selbstverteidigung“, sagt er bei einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson. Das beinhalte auch Angriffe auf legitime militärische Ziele auf dem Territorium des Aggressors Russland.

apa

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