Montag, 12. Juni 2023

Durnwalder über Silvio Berlusconi: „Bei der Umsetzung hat es dann oft gehapert“

Er hat in seiner Zeit als Landeshauptmann viel und oft mit Silvio Berlusconi zu tun gehabt, sagt Luis Durnwalder. Er sei durchaus ein höflicher und netter Mensch gewesen und man habe bei ihm immer auch das Gefühl gehabt, dass er einem zuhöre und sich Zeit für die Anliegen Südtirols nehme. „Bei der Umsetzung hat es dann aber leider oftmals gehapert“, sagt Durnwalder.

Er hat in seiner Zeit als Landeshauptmann viel oft mit Silvio Berlusconi (rechts) zu tun gehabt, sagt Luis Durnwalder (links). - Foto: © lpa

„Ich bin erstaunt, dass es nun so schnell ging“, sagt Durnwalder zu STOL in einer ersten Reaktion auf den Tod von Silvio Berlusconi (Hier lesen Sie mehr dazu).

Er habe gewusst, dass er an Krebs leide und in letzter Zeit öfters im Krankenhaus behandelt werden musste. „Dass er nun aber so plötzlich stirbt, hätte ich mir nicht gedacht.“

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Er habe viel zu tun gehabt mit dem viermaligen Ministerpräsidenten, sagt Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder. „Ich war oft bei ihm, um die Anliegen Südtirols weiterzubringen.“ Dabei sei Berlusconi immer höflich und nett gewesen. Auch sein lockerer Umgang bleibe ihm in Erinnerung. „Zudem hatte ich immer das Gefühl, er hört zu.“ Nur, so Durnwalder, „weitergebracht hat er dann halt doch nicht ganz so viel“.

Als Beispiel nennt Durnwalder seinen Vorschlag, die Regionen zu trennen, in 2 eigenständige Länder: Südtirol und Trentino: „Er war Feuer und Flamme und begeistert von diesem Vorschlag und meinte, dass er sofort den zuständigen Ministerien Bescheid geben wird, dass sie das in die Wege leiten sollen“, so der Alt-Landeshauptmann. Passiert sei dann aber nichts.

Berlusconi habe Südtirol zwar nichts genommen, aber auch nicht ganz so viel gegeben, lautet das Urteil von Durnwalder. „Und mit seinen Frauengeschichten und seinen Sprüchen hat er international nicht immer nur für positive Schlagzeilen gesorgt.“

Bilder aus dem Leben von Silvio Berlusconi:

Unterberger: Beileids-Bekundungen der Autonomie-Gruppe

Die Autonomie-Gruppe im Parlament spricht ihr Beileid aus. Dies sei nun nicht der Zeitpunkt für Urteile und Bewertungen Die Rolle, die Berlusconi im politischen und im gesellschaftlichen Leben Italiens spielte, werde Gegenstand von Studien für Generationen von Historikern sein. „Den Kollegen von Forza Italia und der gesamten Mitte-Rechts-Bewegung, seiner Familie und seinen Freunden sprechen wir unser tiefstes Beileid aus“, so die Fraktionsvorsitzende der Autonomie-Gruppe, Julia Unterberger, in einer Mitteilung.

Urzì: „Tiefstes Beileid“

Auch der Südtiroler Parlamentsabgeordnete von Fratelli d'Italia, Alessandro Urzí, spricht den Kollegen von Forza Italia, sowie der Familie und den Freunden, sein Beileid zum Tod von Silvio Berlusconi aus.

Biancofiore: „An Weihnachten Frattini, jetzt Berlusconi...“

Das berühmte „Stinkefinger-Foto“: Michaela Biancofiore mit Silvio Berlusconi am Bozner Siegesplatz im Jahr 2005. - Foto: © RAI



Tieftraurig ist die langjährige Weggefährtin von Silvio Berlusconi, Michaela Biancofiore, über dessen Ableben. „An Weihnachten starb Franco Frattini, jetzt Silvio Berlusconi...“ Sie sei tieftraurig, so Biancofiore.

Maturi: „Ein großer Tierfreund hat uns verlassen“


Der Bozner Politiker hat auf seiner Facebook-Seite ein Foto von Silvio Berlusconi mit 5 Hunden gepostet und schreibt: „Heute verlässt uns ein großer Tierfreund. Ein Gebet für ihn und seine Familie.“

Silvio Berlusconi ist am Montagvormittag in Mailand im Alter von 86 Jahren gestorben.



Hier lesen Sie mehr zum Tod von Silvio Berlusconi.

sor

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