Montag, 10. Juni 2024

Dorfmann: „Werden nie Geschäfte mit extremen Rechten machen“ – VIDEO

Er hat es zum 4. Mal ins EU-Parlament geschafft: Herbert Dorfmann. Der SVP-Funktionär zeigt sich sehr zufrieden mit seinem Ergebnis und dem Ergebnis seiner Partei. Bedenklich stimmt ihn hingegen der Wahlausgang in Frankreich und Österreich. Ein Gespräch mit dem Südtiroler Wahlgewinner.

Herbert Dorfmann: „Es ist für uns als SVP ein super Wahlergebnis.“ - Video: stol

Von:
Arnold Sorg
STOL: Herr Dorfmann, Sie haben zum 4. Mal den Sprung ins EU-Parlament geschafft. Sind Sie zufrieden mit Ihrem Ergebnis?
Herbert Dorfmann: Es ist für uns als SVP ein super Wahlergebnis, vor allem wenn man sich die Umstände anschaut. In letzter Zeit haben wir ja ab und zu etwas geschwächelt. Zudem war die Konkurrenz bei diesen Wahlen groß, 2 Fraktionschefs des Südtiroler Landtages waren meine Gegenkandidaten (Brigitte Foppa und Paul Köllensperger, Anm. d. Red.). Das war nicht einfach.

Wir sind die einzige konstruktive Kraft der Mitte, die das Ergebnis nicht nur halten, sondern ausbauen konnte.
Herbert Dorfmann, EU-Parlamentarier


STOL: Die SVP hat stimmenmäßig fast dasselbe Ergebnis wie bei den EU-Wahlen 2019 eingefahren. Zufrieden damit?
Dorfmann: Damit können wir sehr zufrieden sein. Es gibt aber einen großen Wermutstropfen bei dieser Wahl, nämlich die erschreckend niedrige Wahlbeteiligung. Das muss uns zu denken geben.

Hier sehen Sie die Vorzugsstimmen der Kandidaten in Südtirol:



STOL: Was sagen Sie zum Wahlausgang auf EU-Ebene?
Dorfmann: Für die Europäische Volkspartei (EVP) ist es ein super Ergebnis. Wir sind die einzige konstruktive Kraft der Mitte, die das Ergebnis nicht nur halten, sondern ausbauen konnte. Das war nicht einfach. Noch vor einem Jahr hat man uns große Wahlverluste prognostiziert. Nichtsdestotrotz wird es künftig nicht einfacher. Das Ergebnis in Frankreich ist sehr bedenklich, auch das Ergebnis in Österreich.

Wir haben ja gesehen, wohin die Ideologie der Grünen und vor allem der ,Macronistik' geführt hat.
Herbert Dorfmann, EU-Parlamentarier


STOL: Wird Ursula von der Leyen wieder EU-Kommissionspräsidentin?
Dorfmann: Im Unterschied zur Wahl 2019 gibt es nun im EU-Rat eine klare bürgerliche Mehrheit. Daher gehe ich davon aus, dass Ursula von der Leyen nominiert und auch gewählt wird. Das nun scheidende EU-Parlament hatte eine strukturell linke Mehrheit. Das ist seit diesen Wahlen nun nicht mehr so. Das macht einige Entscheidungen für uns leichter und wir als EVP begrüßen dies. Wir werden sicherlich nie Geschäfte mit den extremen Rechten machen, aber wenn die EVP dazugewinnt, dann kann man sicherlich nicht von einem Rechtsruck sprechen. Wir sind eine Kraft der Mitte. Zudem haben wir ja gesehen, wohin die Ideologie der Grünen und vor allem der „Macronistik“ geführt hat. Das sich nicht um die Bürger kümmern und in Paris nur schöne Worte reden hat halt nicht funktioniert.

Mehr zu den EU-Wahlen lesen Sie hier.

sor

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