Sonntag, 8. September 2024

Betrugsvorwürfe bei Präsidentenwahl in Algerien

Bei der Präsidentenwahl in Algerien hat einer der zwei Herausforderer von Amtsinhaber Abdelmadjid Tebboune Vorwürfe des Wahlbetrugs erhoben. Das Team von Abdelaali Hassani Cherif erklärte am Sonntag, es habe verschiedene Unregelmäßigkeiten in den Wahlbüros und bei der Auszählung gegeben. Ob dadurch das noch nicht bekanntgegebene Ergebnis beeinflusst wurde, ließ das Umfeld Hassani Cherifs offen.

Amtsinhaber Abdelmadjid Tebboune stellt sich der Wiederwahl. - Foto: © APA/ALGERIAN PRESIDENCY FACEBOOK PAGE / -

Die Wahlkommission war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Resultate der Abstimmung vom Samstag werden am Sonntag erwartet. Beobachtern zufolge gilt eine Wiederwahl von Präsident Tebboune als sicher. Neben dem als moderat islamistisch geltenden Hassani Cherif tritt der weltlich orientierte Kandidat Youcef Aouchiche an.

Keiner der drei Kandidaten stellt sich gegen das mächtige Militär, das seit den 1960er-Jahren maßgeblich über die Geschicke des nordafrikanischen Landes bestimmt. Die Wahlbeteiligung fiel nach vorläufigen Zahlen mit 48 Prozent gering aus. Der 78-jährige Tebboune hatte 2019 das Präsidentenamt übernommen. Er nutzte gestiegene Einnahmen aus der Gasförderung des Landes für großzügige Sozialausgaben und dürfte diesen Kurs bei einer Wiederwahl fortsetzen.

apa

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