Sonntag, 11. August 2024

Herr Perkmann, war Ihr Lauf zum Becherhaus Weltrekord?

Der Sarner Hannes Perkmann ist einer der besten Bergläufer weltweit. Bis zur höchsten Schutzhütte Südtirols, dem Becherhaus, brauchte er zum Beispiel gerade einmal eine Stunde und 47 Minuten – Normalsterbliche benötigen dafür über 6 Stunden. Ist das Weltrekord?

Der Bergläufer Hannes Perkmann (31) aus dem Sarntal trainiert täglich, um fit zu bleiben.

Von:
Matteo Tomada
STOL: Über 6 Stunden brauchen Wanderer normal bis zur höchsten Schutzhütte Südtirols, dem Becherhaus. Sie haben dafür wie lange gebraucht?
Hannes Perkmann: Eine Stunde und 47 Minuten.

STOL: Ist das Weltrekord?
Perkmann: Von Weltrekord zu sprechen, ist diesem Zusammenhang nicht ganz richtig, aber ich glaube schon, dass es die beste Zeit ist, die jemals gemessen worden ist. Ich kann das aber nicht sicher sagen, weil es kein Wettkampf ist und jeder Läufer seine Zeit selbst stoppt. Ich wüsste aber sonst niemanden, der schneller war.


Hannes Perkmann beim Ziellauf auf der Stettiner Hütte beim Stettiner-Cup im vergangenen Jahr.




STOL: Haben Sie noch weitere Rekorde aufgestellt?
Perkmann: Bei einem Benefizlauf von Sarnthein auf die Sarner Scharte habe ich eine meiner größten Leistungen erbracht. Ich habe die Strecke, hin und zurück, in einer Stunde und 32 Minuten zurückgelegt.

STOL: Wie hart müssen Sie für solche Leistungen trainieren?
Perkmann: Normalerweise trainiere ich jeden Tag rund eineinhalb Stunden. Phasenweise sogar zweimal täglich. Natürlich gibt es dazwischen auch Tage, wo ich eine Pause einlege – das ist auch wichtig.


Normalerweise trainiere ich jeden Tag rund eineinhalb Stunden.
Hannes Perkmann



STOL: Wie finden Sie die Zeit für so viel Training? Sie arbeiten ja nebenbei noch.
Perkmann: Ich arbeite in Teilzeit als Verkäufer beim Sportler-Alpin-Geschäft in Bozen. Deswegen bleibt mir schon Zeit zum Trainieren. Am Wochenende gehen sich auch längere Trainings aus.

STOL: Der Sport nimmt viel Zeit in Anspruch. Nebenbei birgt er so manches Risiko – auch gesundheitlich gesehen. Weshalb führen Sie ihn trotzdem aus?
Perkmann: Das gesundheitliche Risiko ist sicher nicht höher als bei anderen Leistungssportarten. Im Leistungssport bewegt man sich auf einem Grat, wo das Risiko dazugehört. Ich betreibe den Sport, weil es für mich nichts Schöneres gibt, als bei uns in der Natur, in den Bergen zu sein. Darüber hinaus kann ich durch den Sport meine Grenzen ausloten und mich selbst spüren.


Ich betreibe den Sport, weil es für mich nichts Schöneres gibt, als bei uns in der Natur, in den Bergen zu sein.
Hannes Perkmann



STOL: Haben Sie demnächst bald wieder ein Rennen?
Perkmann: Momentan kämpfe ich mit einer Knieverletzung. Mein Ziel ist es derzeit, wieder fit zu werden. Rennen laufe ich demnächst deswegen keine.

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teo

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