Lebensmitteleinkauf: Umwelt und Klima spielen kleinere Rolle
404 Personen haben sich zwischen 2. und 30. April 2023 an der Befragung der Freien Universität Bozen, in Zusammenarbeit mit der VZS, beteiligt. Die befragten Personen und somit auch die Ergebnisse sind begrenzt repräsentativ für die Südtiroler Verbraucher und in ihrer Gesamtheit.Die Ergebnisse der Befragung zeigen: 33 Prozent der Befragten halten die Herkunft für den wichtigsten Aspekt beim Lebensmitteleinkauf, gefolgt vom Geschmack (26 Prozent), den Kosten und der Sicherheit (beide 16 Prozent). Ethische Aspekte (14 Prozent) und die Auswirkungen auf Umwelt und Klima (13 Prozent) werden als weniger wichtig erachtet. Dennoch sei „es den Teilnehmenden wichtig, dass Lebensmittel eine geringe Umwelt- und Klimabelastung aufweisen“, so Prof. Fischer.
Große Bedeutung der Herkunft als Südtiroler Besonderheit
„Lokale oder kurze Lieferketten sowie regionale und saisonale Produkte“ seien für Südtiroler ausschlaggebend, so Michael Unterthurner. „Nachhaltig“ heißt in Südtirol – im Unterschied zum restlichen Europa – also in erster Linie regional. Nachhaltigkeitsaspekte sind den Südtiroler Verbrauchern beim Kauf eines Lebensmittels wichtig.Diese starke Bedeutung der Produktherkunft scheint eine Südtiroler Besonderheit zu sein. Eine generell starke Wertschätzung des Eigenen wurde bereits in anderen Studien dokumentiert und als „Verbraucherpatriotismus“ beschrieben.
Nachhaltig und geund heißt auf Südtirolerisch saisonal und regional
Die wichtigsten Eigenschaften von nachhaltigen Lebensmitteln sind für die Befragten eine geringe Umwelt- und Klimabelastung (34 Prozent der Befragten) sowie lokale oder kurze Lieferketten (30Prozent). Im Unterschied dazu stehen im EU-Durchschnitt der gesundheitliche und der Nährwert an erster sowie ein geringer oder kein Einsatz von Pestiziden an zweiter Stelle.Sich nachhaltig und gesund zu ernähren, bedeutet für die Befragten in erster Linie, sich saisonal und regional (82 Prozent) sowie abwechslungsreich und ausgewogen (67 Prozent) zu ernähren. Um eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu fördern, brauche es laut den Südtiroler Teilnehmenden nachhaltige Lebensmittel, die erschwinglich für alle sind, und ebenso klare Informationen bezüglich der sozialen, ökologischen sowie gesundheitlichen Auswirkungen des Lebensmittels.
Auf die Frage, ob sie sich persönlich nachhaltig und gesund ernähren, antwortete der Großteil der Befragten (79 Prozent), sich meistens nachhaltig und gesund zu ernähren. Ob ihre Ernährung tatsächlich den in der Befragung geäußerten hohen Ansprüchen an eine nachhaltige Ernährung entspricht, konnte nicht überprüft werden.